Yellowstone

Die Busfahrt von Seattle nach Portland beginnt verspätet, ist aber fast noch im Zeitrahmen. Wie immer ist der Bus zu stark gekühlt, wir suchen uns die wärmsten Plätze. In Portland haben wir Zeit für ein Bier und ein kleines Mittagessen, schauen uns mit Gepäck nur die Gegend im Pearl District auf dem Weg zur Metro Richtung Flughafen liegt. Wir werden noch einen ganzen Tag hier zum Sightseeing haben.

Der Flug mit AlaskaAir läuft ganz problemlos, auch das Alamo 7-Sitzer Auto (Dodge Caravan) ist schnell zu unserer Verfügung, und auch die Sitze sind schon versenkt, als wir mehr als eine Stunde im Walmart in Billings brauchen, bis wir für die kommenden 2 Wochen vorbereitet sind. Wir fahren noch bis kurz vor dem Nordeingang in den Yellowstone National Park und schlafen dort absichtlich kurz.

Nach dem frühen Wecker fahren wir in den NP, holen uns natürlich America The Beauty, die Karte für den Eintritt mit Auto in alle NP. An allen Aussichtspunkten fahren wir erstmal vorbei und stellen uns mit warmer Jacke in die Schlange für das First Come First Serve Prinzip am Norris Campground. Mehr als eine Stunde später schauen wir uns den Platz an und hängen unser Bezahlt-Schild an.

Wir fahren umgehend wieder los, weil wir in der Schlange schon gefrühstückt haben. Als erstes geht es zum Old Faithful. Um 11 Uhr finden wir auch noch gut einen Parkplatz und haben Zeit für den Abstecher zu einem erhöhten Aussichtspunkt. Das erste Murmeltier zeigt sich dort, und der Überblick über die Landschaft mit einigen Geysiren und Töpfen beeindruckt uns. Der Ausbruch des Old Faithful kommt pünktlich wie vorhergesagt und ist eine Wucht. Wir bestaunen ihn nicht mit den Hunderten sondern von der schwächer besuchten Seite. Die Wanderung durch die Gebiete des Upper Basin bis zum recht weit entfernten Daisy Geysir bietet super viele tolle Bilder, farbig, bewegt, energievoll. Daisy bricht gerade aus, nur zweimal am Tag, nicht vorhersehbar. Auf dem Rückweg sehen wir Old Faithful nochmal ausbrechen.

Dann fahren wir nicht weit nördlich zu einem Parkplatz, von wo aus wir zum Fairy Fall wandern können. Auf dem Weg liegt der Aussichtspunkt auf die Prismatic Spring, wussten wir gar nicht. Aber das ist der beste Blick auf diese große farbenfrohe Quelle, fantastisch. Am Fairy Fall leuchtet die Sonne nur das Umfeld an, aber es sieht trotzdem toll aus. Den Rückweg nehmen wir kurz, damit wir nach dem nahen Erleben der Prismatic Spring noch den Firehole Lake Drive fahren können. Im letzten Tageslicht folgen hier weitere geothermische Eindrücke, und der White Dome bricht gerade aus, als wir dort sind - ein toller Abschluss dieses schönen ersten Tages!

Heute müssen wir nach zwei kurzen Nächten ausschlafen. Dadurch ist es beim Frühstück in der Sonne zwischen den Bäumen schön warm. Wir wandern von einem Pass aus auf den Mount Washburn. Erstaunlich viele Wanderer gehen mit uns, also machen wir unsere Pause nicht am Gipfel sondern ein Stückchen entfernt an einem Trail.

Nun wollen wir den North Rim Drive am Grand Canyon des Yellowstone fahren, aber der Stau am Anfang hält uns ab. Die Nordrunde ist dran. Die Tower Falls und die Landschaft dort und weitere Aussichtspunkte sowie der Wraist Fall sind nicht geothermisch. Aber an den Mammoth Springs gibt es wieder farbige und dampfende Wunder. Ein Schwarzbär ist von der Straße aus zu beobachten - sehr schön, wenn die Tiere ganz ungestört wirken. So auch die Mountain Goats am steilen Ufer eines Bachs kurz danach. Unvergesslich bleibt das Schauspiel der Geysire und Quellen im Norris Geyser Basin bei schwachem Abendlicht mit einem Gewitter in einiger Entfernung. Uns trifft das Gewitter mit großen Hagelkörnern auf dem Campingplatz, nicht weiter schlimm.

Der North Rim Drive am Canyon ist am allerbesten am frühen Morgen. Wir kommen so früh, dass es noch sehr neblig ist. Nach unserem Frühstück genießen wir die Lower Falls ausgiebig mit der Canyon-Landschaft. Von der anderen Seite am Artist Viewpoint ist ein wenig Regenbogen zu sehen und die Upper Falls sind auch noch einen Stopp wert.

Weiter geht es auf der Südrunde. Stau wegen zwei Bisonherden, die die Straße überqueren oder einfach nur angeschaut werden. Den Wolf sehen wir leider knapp nicht mehr. Ein kurzer Stopp am Mud Vulcano reicht uns. Danach finden wir einen großen Picnic-Platz am Yellowstone River. Wir sind etwas abseits für uns und nehmen ein kurzes Bad - so muss es sein! Auf der anderen Seite des Flusses unternehmen wir eine kleine Wanderung von der Fischerbrücke aus und sehen einige Pelikane im Flug. Etwas später halten wir für eine Beobachtung von ! männlichen ! Wapitis an. Dort treffen wir Axel, Claudia, Niels und Nele Gärtner - unglaublich! wie man sich eben trifft mit wenigen gemeinsamem Tagen unter 100.000 Touristen.

Am Yellowstone Lake entlang geht es zum West Thumb mit neuerlichen geothermischen Besonderheiten direkt am und im See. Die Paintpot Fountain haben wir noch nicht gesehen, auch den Firestone Canyon. Das Ende des Tages bekommt noch einmal das Norris Geyser Basin, dieses Mal das Back Basin, sehr weitläufig.

Am frühen Morgen sind wir gleich noch einmal am Norris, nun am Porcelain Basin. In dieser Stunde ganz anders als am Abend. Wir fahren noch einmal in den Firehole Lake Drive und frühstücken dort. Von farbigem Dampf über der Prismatic Spring lassen wir uns noch einmal zum Aussichtspunkt locken, ein tolles Farbenspiel. Bevor wir den Yellowstone in Richtung Grand Teton verlassen, nehmen wir noch ein Bad im Duck Lake.

Am Tag des Abflugs stehen wir nochmal früh auf und fahren zu den Mammoth Springs in den Yellowstone NP. Sie sind im Morgenlicht mit fast blauem Himmel toll angestrahlt. Viele Anblicke vom Abend vor 10 Tagen werden nochmal neu entdeckt. Die Farben, das Weiß und das Grau sind einzigartig.

Packen, Fahrt und der Flug laufen unproblematisch. Im Anflug auf Portland kommen wir am Mount Hood entlang; der sieht klasse aus!