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Trinity Alps

Big Flat heißt der Wanderparkplatz, von dem aus wir unsere 7 Tage Wanderung durch die Trinity Alps starten. Mit dem Auto ist es etwa eine Stunde Fahrt vom Highway aus, überwiegend auf Schotter am Coffee Creek entlang. Am Parkplatz kommt nach und nach eine größere Gruppe von ihrer Wanderung zurück. Wolken und leichter Regen verzögern unseren Aufbruch, aber es wird uns kein Tropfen treffen in den Tagen. Der Caribou Lake ist unser Ziel für heute.


Ein steiles Stück führt uns durch Wald, der leider nicht vor der mittlerweile heißen Sonne schützt, auf einen Nebengipfel des Caribou Mountain, 2400m. Von dort geht es wieder abwärts und zum See. Doch leider ist die Sonne nun fast ausschließlich hinter Wolken und das Bad im schönen See nicht so angenehm wie erhofft. Am Abend genießen wir aber, bei etwas mehr Sonne in dieser schönen Berglandschaft allein zu sein.


Heute wandern wir recht kurz in das Portuguese Camp. Daher können wir nun am Caribou Lake die Sonne genießen. An windstillen Orten ist es herrlich warm. Genau bei unserem Start trifft eine Gruppe mit vielen Pferden ein - allein sein ist doch Glück! Nach einem kleinen Anstieg geht es 750m steil bergab. Die Wolken kommen zurück, daher bleiben wir lieber lang in der Höhe, sehen den Emerald und Sapphire Lake von hier oben und hoffen für uns wie für die Aussicht auf mehr Sonne. Der mögliche Tagesausflug zu den Seen ist heute nicht attraktiv.


Also nehmen wir den Rest des Abstiegs in Angriff und wundern uns, wie zugewachsen der Trail über weite Strecken ist. Für unser Zelt finden wir einen guten Platz, auch das Essen wird an einem Ast hochgehängt.


Die Sonne scheint, keine Wolke. Also wandern wir zu den beiden Seen in den Gebirgskessel. Nur 2 Wanderer kommen uns entgegen, auch ein gutes Zeichen. Von dem Bär, der hier auf dem Trail oft sein Geschäft hinterlässt, ist nichts zu sehen. Kurz vor dem Emerald Lake öffnet sich der Wald und das Gebüsch. 2 Leute sind hier und ein Hund. Wir gehen am See entlang zum noch etwas höher gelegenen Sapphire Lake. Verschiedene rostige Teile zeugen von früherer Rohstoffsuche in dieser Gegend. Der See ist fantastisch. Wir sind allein. Wunderschöne 2 Stunden Pause mit mehrfachem Bad, auch noch an einem Wasserfall - genau dafür gehen wir auf solche Mehrtagestouren!


Auf unserem geplanten Tagestrail fehlt nun etwas Zeit. Aber trotz etwas Suchen des Deer Creek Trails finden wir noch rechtzeitig vor dem Abend einen Zeltplatz am Deer Creek in der Nähe des Willow Creek. Der Geruch unseres Essens hat wohl einen Bären in der Nähe angelockt, aber wir hören nur Bewegung und verscheuchen ihn oder welches Tier auch immer mit Rufen und Klappern.


Beim Frühstück stellen wir fest, dass wir nachts nicht mehr gestört wurden und auch das Essen gut gesichert war. Heute gehen wir einen Teil der Four Lakes Loop, die sehr beliebt ist. Leider ist es das lange Wochenende des Labour Day. Entsprechend begegnen uns heute viele Wanderer, zum Teil mit Tagesgepäck von ihrem Zeltplatz am Summit Lake.


Wir wandern den Deer Creek Trail zum Deer Lake. Zwar scheint die Sonne ungehindert, aber hier ist es windig. Ein kurzer Abstecher zum Bee Tree Gap, nicht mehr Aussicht als auf den Long Canyon, dessen 4 Stunden pro Richtung wir uns gegenüber der Rother Wanderführer Tour sparen. Gute Idee! Nun gehen wir weiter zum Summit Lake. Bei unserer Ankunft ist gerade wenig los, kaum Lärm, aber nach dem kurzen Bad ändert sich das bald - nicht der Zeltplatz unserer Wahl. Wir gehen weiter zu dem etwas tiefer gelegenen Diamond Lake. Hier steht noch kein Zelt. Unsere Wahl auf der Wiese unterhalb des Sees ist goldrichtig, weil einige weitere Wanderer einen Platz suchen. Wir kochen am See und lassen den schönen Abend auf einem Felsen ausklingen.


Die Nacht auf der Wiese oder überhaupt in dieser Höhe von etwa 2100 m war sehr kalt, so dass die Sonne am Diamond Lake sehr willkommen ist. Unsere Wanderung führt heute zum Bear Creek.


Bei blauem Himmel kommen wir an den Luella Lake, wo einige Wanderer pausieren und vorbeikommen. Weiter geht es zurück in das Tal des Deer Creek und hinauf auf einen Pass mit Ausblick auf ein Tal. Leider nehmen wir den Pfad dort hinunter, machen dadurch einen unbeabsichtigten Abstecher zum Granite Lake, der nicht einmal besonders schön ist. Etwa 4 Stunden später nehmen wir nach entsprechender Anstrengung (500 Hm) den richtigen Weg, gehen über einen Kammweg mit Ausblick auf den Mount Shasta und endlich in das Tal des Bear Creek. 2,5 km vor dem geplanten Zeltplatz schlagen wir unser Zelt auf, sichern das Essen und kriechen erschöpft in den Schlafsack.


Am Labour Day wandern wir zum Landers Lake. Es handelt sich um einen von weniger Wanderern benutzten Trail. Das merken wir recht bald, denn er verschwindet in der ersten größeren Wiese. Hinweise hinter der Wiese sind nicht auszumachen, so dass wir den Pfad am Waldrand länger suchen müssen. Das passiert uns heute noch mehrfach. Die angegebene Wegezeit reicht dadurch nicht, aber an einem Pass mit einem außergewöhnlichen Hinkelstein werden wir bei unserer Pause mit tollem Ausblick (Mt. Shasta) belohnt. Ein Stück führt der Pfad auf dem Kamm entlang, dann hinab zu unserem Ziel. An den Wiesen unterhalb des Landers Lake finden wir dann noch außerordentliche Pflanzenvielfalt, z.B. Cobra Lilies. Den Landers Lake haben wir für uns. Er ist nicht so schön wie der Sapphire Lake, aber nach dem Bad wärmt die Sonne noch etwas und wir lassen den Abend gut gelaunt ausklingen.


Am letzten Tag geht es nicht nur bergab. Der schönste Ort ist heute nicht der Horseshoe Lake oder der Ward Lake, sondern der Pass zum Übergang in den Kidd Creek, an dem wir Freude an dem Ausblick in beide Richtungen haben.


Auf dem Weg am Kidd Creek entlang zeigen sich wieder schöne Pflanzen. Auf dem letzten Abschnitt parallel zum Salmon River rennt plötzlich ein Schwarzbär weg, vor uns, weg vom Trail, sehr schnell und beweglich. Ein kurzer Schreck, ein bleibendes Staunen zu unserem Trinity Alps Abschluss.


Einen schönen Schlafplatz bekommen wir von einem sehr netten Anwohner in der Nähe von Junction City bei Weaverville genannt. Er liegt schön ruhig in Bachnähe. Noch eine so freundliche Erfahrung!

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