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Yosemite

Auf unserer Fahrt vom Lake Tahoe zum Yosemite NP spazieren wir zuerst ein wenig durch Placerville. Das lohnt sich mehr als in manch anderen kleinen Städten. Am Mokelumne River machen wir eine Pause mit Bad im Fluss. In Sonora finden wir an diesem Sonntag kein offenes Café. In der Nähe unseres Zieles schlafen wir beim Rainbow Pool.


Im Yosemite National Park holen wir uns nach ein paar Stopps mit Staunen zuerst den Permit für unsere 7 Tage Wanderung. Dann nehmen wir den kostenlosen Shuttlebus, gehen zum Mirror Lake, der hier am Fuße des Halfdome eher ein Feuchtgebiet ist. Wir wandern noch zum Vernan Falls, aber nun haben sich die Wolken zugezogen, und es fällt sogar leichter Regen bei gesunkenen Temperaturen. Wir wärmen uns im Curry Village, unserem Startort am nächsten Tag.


Der erste Tag unserer Wanderung wird nicht lang und führt uns nur an den Yosemite Creek. Daher lassen wir es mit dem Frühstück und dem Bus zum Start am Camp 4 ruhig angehen. 11:30 Uhr wandern wir mit vielen Tageswanderern zu den Upper Yosemite Falls. Eine Schulklasse aus der Umgebung fragt interessiert, und ein Junge darf Haralds Rucksack aufsetzen. Am ersten von 7 Tagen ist er natürlich besonders schwer.


Der Wasserfall hat immerhin ein wenig Wasser, obwohl wir uns den Anblick im Frühsommer deutlich gewaltiger vorstellen. Oben auf dem Plateau oberhalb der Abbruchkante gehen wir zu den Aussichtspunkten der Upper Falls und dem Yosemite Point. Den Zeltplatz suchen wir uns auf einer Sandebene nahe dem Yosemite Creek. Es reicht noch für ein Bad, bevor die Sonne am Bach verschwindet. Dann wird es schnell kalt. Wir gehen am Abend also wieder früh ins Zelt.


Am Morgen entdecken wir Eis auf dem Zelt und freuen uns nach dem entsprechend zügigen Aufstehen über die Sonne beim Frühstück. Auf dem ersten Teil dieses Wandertages bleibt sie uns ein wenig erhalten und beleuchtet die Granitpools des Yosemite Creek. Später bestimmen die Wolken das Wetter, es ist kühl und auf dem waldigen Weg auch nicht so interessant. Unser Zeltplatz ist am oberen Rand des Tuolumne Canyon. Den Stausee Hetch Hetchy und den Canyon sehen wir auf dem letzten Wegstück gut. Der Zeltplatz gefällt uns gut.


Die nächsten beiden Nächte werden wir im Tuolumne Canyon zelten. Auf dem Abstieg in den Canyon genießen wir noch lang den Überblick. Unten kommen wir an einer Baustelle vorbei - ja, alles Material und Verpflegung kommt hier mit Mulis. Bei unserer Pause ein Stück flussaufwärts nehmen wir natürlich ein Bad, weil heute die Sonne meistens scheint. Auf dem weiteren Weg achten wir darauf, dass wir dem Eichenblättrigen Giftsumach (Poison Oak) ausweichen; es gelingt.


Auf dem letzten Stück müssen wir dem Muir Gorge in 250 m höhere Lagen ausweichen. Nun setzt zu unserer Verblüffung leichter Regen ein - aus nur ganz leichten Wolken. Unten am Tuolumne finden wir einen schönen Zeltplatz und können bei Trockenheit aufbauen.


Der Abschnitt des Tuolumne Canyon bis kurz vor das Camp Glen Aulin ist fantastisch. Die Sonne strahlt die verschiedenen Wasserfälle, die Granitflächen rundherum und die Bäume an. Immer wieder gehen wir auf die Granitplatten, setzen uns an das so schön fließende Wasser, kraxeln noch ein paar Stufen höher. Ein solcher Wasserfall wird Waterwheel Falls genannt.

Ein herrlicher Tag! Auch den Zeltplatz finden wir schnell.


Wir haben gegenüber der im Rother Wanderführer beschriebenen Aufteilung eine Nacht mehr geplant und uns gestern schon über die Zeit im Tuolumne Canyon gefreut. Heute werden wir zum Sunrise Lake wandern.


Der Weg nach dem Verlassen des Tuolumne Canyon beim Camp Glen Aulin führt wieder durch Wald. Doch hier staunen wir über die Granitfelsen, die hier Lichtungen mit ein wenig Aussicht sind, und besonders über die Granitbrocken die überall darauf herumliegen. Heute ist Samstag, und wir kommen wieder an die Tioga Road und den beliebten Ausflugssee Tenaya Lake. Das ist ein kleiner Schock, auch wenn uns klar war, dass wir diesen in den Bergen eingebetteten See nicht für uns allein haben würden. Daher wirklich ohne Pause weiter. Nach einer anstrengenden Steigung zweigt unser Weg zu den Sunrise Lakes ab. Am ersten See finden wir einen wiederum sehr schönen Zeltplatz und essen nach einem kurzen Bad in der letzten Abendsonne.


An diesem Tag kommen wir über den höchsten Punkt der Wanderung, dem Gipfel Clouds Rest, besteigen danach den Halfdome und werden im Little Yosemite Valley zelten.


Die Steigung am Vortag erweist sich heute als anstrengender als der weitere Anstieg zu Clouds Rest, 3027 m (fast 10000 ft). Von hier ist der Ausblick in alle Richtungen super. Hier verweilt auch zum Glück keine Wolke. In Richtung des Yosemite Valley ist der Halfdome prägend, und man erkennt auch die Yosemite Falls, bei denen wir vor 5 Tagen gestartet sind.


Wir überschreiten den Gipfel und gehen nun sehr weit bergab. Kurz vor der Abzweigung zum Halfdome verstauen wir die großen Rucksäcke und nehmen nur einen Tagesrucksack mit. Die Strecke bis zum Fuß der markanten Granitform enthält schon wieder knapp 500 Höhenmeter, bietet auf dem letzten Stück aber motivierende Blicke nach oben. Ein entgegen kommender Wanderer vermutet, dass wir fast allein oben sein werden - das glauben wir am Sonntag um 16 Uhr natürlich nicht. Nun kommt der Weg auf dem mächtigen Granitklotz. Er ist sehr steil, man kann sich an den Drähten sichern oder auch nur festhalten. Wir haben keine Handschuhe und keine Sicherungsutensilien, aber die gut 140 Höhenmeter des 2695m Gipfels schaffen wir recht zügig in einer Viertelstunde. Oben können wir uns von dieser Sporteinlage ausruhen. Und tatsächlich sind wir gleichzeitig mit nur einem anderen Paar hier oben. Wir genießen wieder die Aussicht in alle Richtungen, nun näher am Yosemite Valley, mit Blick auf den oberen Lauf des Merced River und den Glacier Point dahinter, ein Highlight des kommenden Tages. Fast eine Stunde bleibt es hier oben so ruhig. Auf unserem Weg zurück, zum Glück erst nach den Sicherungskabeln, kommen uns viele Leute entgegen. Der Abstieg an den Merced River zum Little Yosemite Valley geht schnell. Hier zelten einige Wanderer, aber an unserem Zeltplatz können wir uns doch ungestört fühlen.


Am letzten Tag von 7 wandern wir über den Glacier Point ins Yosemite Valley zurück.


Kurz nach dem Aufbruch überqueren wir den Merced River beim Nevada Falls, einem schönen hohen Wasserfall. Am Illilouette Falls ruhen wir uns nach dem ersten Auf und Ab aus. Ein weiterer Anstieg bringt uns auf den Panorama Trail, der diesen Namen wirklich verdient. Weitere Wasserfälle, Blicke auf den Halfdome und die umliegenden Berge. Der Glacier Point ist gut besucht. Hier hat man Aussicht auf alle Teile des Yosemite Valley. Auf dem Four Miles Trail gehen wir hinunter. Leider zeigt sich das Schwarzbär-Weibchen mit seinen 2 Jungen uns nicht, obwohl vor und nach uns Wanderer sie gesehen haben. Auf einem Großteil des Abstiegs bleibt der Ausblick auf das westliche Valley erhalten. 


Im Tal gehen wir den kürzesten Weg zum Bus am Camp 4. Am Visitor Center steigen wir nochmal aus, um die Bearboxes abzugeben. Am Curry Village steht unser Auto wieder unverändert. Wir gehen glücklich duschen und essen Pizza, hauptsächlich für den Kaloriennachschub. Eine sehr schöne Wanderung!!! Mit etwa 112 km und 5100 Hm. 


Mit einem Frühstück am Merced River schließen wir den Besuch des Yosemite Valley ab. Vom Tunnel View nehmen wir noch einmal einen großartigen Ausblick mit.


Diesen Entspannungstag verbringen wir am Chilnualna Wasserfall in Wawona. Hier baden wir uns und einen Teil der Wäsche, und werden kaum dabei gestört.

Am Mariposa Grove besuchen wir den ersten Riesenbaum, einen Sequoia mit dem Namen Grizzly Giant. Diese Bäume sind so stolz und mächtig. Sie haben das größte Volumen weltweit; hier sehen wir die Nummer 25. Und jeder einzelne andere, auch die liegenden Sequoias beeindrucken uns enorm. Mehr demnächst im ältesten National Park. Alle Ranger tragen Sequoia Cones (Zapfen / Früchte) am Hut, und der General Sherman Giant ziert das Emblem der National Park Services.

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