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El Cuyo

Von Cancun aus starten wir mit einem kleinen Mietwagen in Richtung El Cuyo. Die vom Navigationssystem angegebenen 2 Stunden kann man nicht schaffen. Wir tanken - zum Glück haben wir Bargeld - kaufen in Kantunilkin ein wenig ein und essen ein paar Tortillas. El Cuyo ist noch 80km entfernt an der nördlichen Karibikküste. Auf dem Weg werden wir von einer Polizeikontrolle kritisch geprüft. Am Ziel finden wir unsere Hütte im zweiten Versuch, freuen uns aber nicht über die nahegelegene Party am Sonntagabend.


Warum El Cuyo? Schöner Strand, nicht so viele Touristen und Ruhe. Hm, nach der Musik am vergangenen Abend sehen und hören wir heute als erstes die Baustelle gegenüber. Der Bäcker hat nur nachmittags Brot, die Läden sind wirklich Mini, und das Café hat nur am Wochenende geöffnet. Gut. Wenigstens am Strand sind wir dann auch allein. Nicht ganz allein: Pelikane und Fregattvögel beobachten wir gern und immer wieder. Die Fregattvögel gleiten weit oben im Wind, brauchen kaum Flügelschlag. Die Pelikane fliegen ihren schweren Körper relativ leicht, gleiten manchmal dicht über das Wasser, und stürzen meist seitlich hinunter, um Fische in ihrem großen Schnabel zu fangen und genüsslich hinunterzuschlucken.


Beim Gang durch den Ort merken wir hautnah die echte Nebensaison. Die Nordamerikaner kommen im November bis April, die Mexikaner von Ostern bis August. Wir müssen schauen, was offen ist. Am Abend sind die Restaurants geschlossen, so dass wir das Angebot einer Loncheria wahrnehmen.


Für Haralds Geburtstag klappt auch nicht alles, aber es gibt trotzdem ein wunderschönes Frühstück. Die Fahrt in Richtung Flamingos direkt an der Küste entlang endet, weil die Straße von der Lagune überflutet ist (wahrscheinlich immer). Wir schauen uns um, entdecken natürlich keine Flamingos oder andere schöne Tiere, und fahren zurück. Zum Glück erst danach setzt Regen ein, der auf der Strecke zu kniffligen Situationen führen könnte.


Zur späten Mittagszeit gehen wir Fisch essen, lecker und gut geschützt vor dem zweiten Regen. Nach einem sehr schönen Strandjogging wird es ein gemütlicher Abend in der Hütte.


Nach einem Regen am Morgen gibt es das Frühstück heute auf der Dachterrasse. Wir steuern Ek Balam an, unsere erste Maya Ausgrabungsstätte. Die großen Gebäude sind hier der Palacio Oval und die Akropolis, bei der wir uns die Galerie genau anschauen. Das Pelotafeld gibt es auch hier, Las Germelas und weitere Strukturen, die mit Nummern versehen wurden. Leichter Regen setzt ein, und ein junges französisches Paar freut sich, dass wir sie nach Tizimin mitnehmen.


Dort besorgen wir uns eine mexikanische SIM Card, gehen essen und kaufen in einem größeren Supermarkt ein.


Ein fast ereignisloser Tag in El Cuyo. Etwas Strand, nochmal joggen und so. Aber ein besonders leckeres Essen am Nachmittag bei Dona Martha am Ortsrand. Die Nachbarin hilft uns, dass wir bemerkt werden. Wir suchen uns Fische aus, holen Bier beim Kiosk, und bekommen dann exzellent gegrillten Fisch mit Salat serviert - für etwa 7 EUR für alles zusammen.


Heute verabschieden wir uns von El Cuyo. Wir fahren nach Las Coloradas, dem Ort mit den Salinen, aus denen die ganze Welt mit Salz beliefert wird. Einige von den künstlichen Seen sind rosarot. Auf dem Weg zwischen den Seen darf man nur mit Führer und ohne Kamera gehen, trotzdem natürlich gegen Bezahlung - Handyfotos sind erlaubt. Die einzelnen Flamingos sind leider zu weit entfernt, auch mit dem Fernglas nicht gut zu sehen. Sie sehen dort fast aus wie große rosarote Enten, weil die Beine ganz im Wasser sind.


Weiter geht es nach Ria Lagartos. Von hier aus werden Bootstouren auf die Lagune angeboten. Wir machen eine, auf der wir sogar allein auf dem Boot sind. Die Kormorane sind hier schön, Pelikane bleiben nah am Boot, Fregattvögel sitzen ruhig in den Bäumen, und Ibisse fliegen über das Wasser. Dann kommen wir zu einer Gruppe von 7 Flamingos. Die 4 Männchen sind so sehr mit ihrem Streit beschäftigt, dass sie sich durch uns überhaupt nicht stören lassen. Die 3 Weibchen interessiert das gar nicht. Ein tolles Schauspiel! Auf dem Rückweg geht die Suche nach einem Krokodil weiter. Und erfolgreich! Es treibt direkt neben unserem Boot. Wir fassen es sogar an und genießen ansonsten die nahe Beobachtung.


Dann fahren wir weiter nach Mérida.

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