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Perito Moreno Gletscher

In Cerro Castillo regnet es stark, als wir aufstehen. Also bauen wir um, ohne auszusteigen, und fahren zur Grenzstation. Ohne Probleme werden alle notwendigen Kontrollen und Eintragungen ausgeführt, für uns und das Auto. In La Esperanza tanken und brunchen wir. In El Calafate kommen wir am Nachmittag an, versuchen eine Argentinische SIM Card funktionstüchtig zu bekommen und buchen ein Mini-Trecking auf dem Perito Moreno Gletscher für den nächsten Nachmittag. Nach dem Abendessen im Restaurant ziehen wir uns auf einen Schlafplatz oberhalb der Küstenstraße zurück - sehr schön ruhig.


Nach dem Frühstück am Lago Argentino fahren wir zum Perito Moreno Gletscher. Die Landschaft unterwegs bietet bunte Frühlingsfarben. Die Berge kommen immer näher. Auf den sehr gut angelegten Pasarelas vergnügen wir uns bis zur Gletscherwanderung. Auf dem blauen Weg hat man hervorragenden Blick auf den Südteil des Gletschers. Die Sonne bringt die Eisfarben so schön zum Leuchten. Wolken und Nebel über dem Gletscher und den Bergen dahinter stören nicht. Auch die Klänge dieses Eisflusses sind enorm. Von Klingeln bis Krachen und Tösen beim Kalben, dem Sturz des Eises ins Wasser ist alles zu hören. Hier lösen sich keine Eisberge, weil der Gletscher an seinem Ende einer Steigung gegenüber steht, also fließt kein Wasser unter ihm hindurch. Auf dem orangen Weg sieht man den Südteil und den mittleren Teil des Gletschers, oberhalb mit toller Sicht auf die Größe der Eismasse, die bis zu 700m dick ist und so bis 200m unter den Meeresspiegel reicht. Begeisternd sind besonders die Farben und die Verschiedenheit der Formen. Auf dem größtenteils gesperrten roten Weg sieht man den Beginn des mittleren Teils, der hier mehr Schutt und graue Farbe mitbringt.


Das Mini-Trecking auf den Perito Moreno Gletscher startet mit einer Bootsfahrt vor dem Nordteil des Gletschers entlang zur anderen Seite des Lago Roca. Dort gehen wir ein Stück am Gletscher entlang, legen in unseren 20er Gruppen Steigeisen (Cramponas) an und los geht's. Das Gehen auf dem Gletschereis ist nicht schwer und nicht anstrengend. Verwunderlich dass der Parque Nacional das Alter für diese Tour auf 10-65 einschränkt und ebenso für die lange Tour auf bis zu 50 (hätten wir also nicht machen können). Die Eindrücke der Farben und Formen des Eises und der Gletschermasse sind aus der Nähe nochmal neu und fantastisch. Die anderen Menschen auf dem Eis schmälern es ein wenig - klar! Aber wenigstens ist nach uns keine Gruppe mehr unterwegs. Und die Fotopunkte auf dem Weg sind gut gewählt, so dass man dort ungestört Motive wählen kann. Am Ende der Tour bekommen wir Whiskey auf Gletschereis und Schokokeksbobons. Die Blicke auf dem Weg zum Boot und auf der Bootstour zurück genießen wir nochmal.


Nun fahren wir nochmal zur orangen Pasarela und bestaunen und beobachten den Gletscher erneut bei diesem Licht. Ein größerer Absturz einer Eisnase vom Südteil können wir beobachten. Auf dem Weg zum Auto geht ein Fuchs vor uns und lässt sich auf seiner Futtersuche nicht stören, auch vom Auto aus können wir seine Suche weiter verfolgen. Im Abendlicht strahlt die Landschaft auf der Rückfahrt wieder anders. Nach dem Abendessen wählen wir zufrieden den gleichen Schlafplatz oberhalb der Küstenstraße am Lago Argentino.

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