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Hualaihué

Heute ist Antjes Geburtstag. Leider werden wir heute viel Auto fahren. Und das Problem der Kupplung kommt bei dem einen oder anderen Schaltvorgang zurück. Daher machen wir keine Stopps unterwegs, oder nur wenige, und stellen uns um halb 11 Uhr recht weit vorn in die Schlange für die Fähre von Caleta Gonzalo um 13 Uhr. Wir konnten kein Ticket vorab kaufen, da das Bezahlen für das Ticket im Internet mit ausländischen Kreditkarten nicht funktioniert - so zumindest auch unsere Erfahrung. Dort am Fähranleger kann man kurioser Weise auch keines kaufen, nur in Chaiten, 60 km entfernt. Also warten, ob wir dennoch auf die Fähre kommen oder wenigstens einen Platz auf der 16 Uhr Fähre sichern können.


Zum Zeitvertreib wandern wir ein kleines Stück auf dem Sendero Cascada durch den Urwald. Sehr schön! Schade, dass wir nicht mehr Zeit dafür haben!


Ein Platz auf der Fähre bleibt ungenutzt, so dass wir glücklich ohne noch mehr Wartezeit mitkommen. Die Kupplung funktioniert auch auf den 10 km staubiger Piste zur zweiten Fähre dieses Kombipakets. Nach weiteren 3,5 Stunden mit zu wenig Sicht auf die Urwaldküste links und rechts dieses Meeresarmes landen wir in Hornopirén. Dort lassen wir uns in der Touristinfo beraten und fahren nach ein wenig WLAN-Nutzung auf der Plaza zum Salto del Rio Blanco.


Hier führt das letzte befahrbare Stück bereits über privates Land. 2000 pro Person, dann an einem geschlossenen Gatter das Auto abstellen, 45 min bis zu CONAF Chile Infoschildern, dann in den Wald. Wir hatten zum Glück das Wichtigste der spanischen Hinweise verstanden. Im Wald ohne den Pfad auf unserer Navigation im Smartphone, aber mit bunten Bändern an den Bäumen. Teilweise geht es steil bergab, sonst durch recht dichten Urwald.


Am Wasserfall freuen wir uns riesig. Wir haben ihn gefunden, und es ist sehr schön hier an diesem doppelten Salto. Ein chilenischer Weihnachtskuchen und kühles Bier (Sekt bekommt man hier nur selten) runden den Geburtstagsabend schon jetzt ab. Der Weg zurück erscheint etwas zugänglicher als befürchtet und als der Hinweg. Am Ausgang freut sich der Kassierer über die Figuren Bruce Lee und Chuck Norris - Geld für die Fotos bekommen wir wiederum nicht.


In Hornopirén lassen wir uns in einer Hosteria noch gut bekochen und fahren im Dunkeln auf die Halbinsel Hualaihué. Der Schlafplatz ist bei Cubero, einem der zahlreichen Ferienhüttendörfern, direkt am Strand.


Wir sind gerade aufgewacht, da schallt sehr laute Musik zu uns - Phil Collins "... you and me in paradise ...". Nein, kein Auto steht direkt neben uns, sondern ein großer Lautsprecher auf dem Balkon einer nahen Cabana tönt, ein entrückt tanzender Mann ebendort. Oh! Wir fahren ein Stück und frühstücken ohne Musik an einem anderen Strand. Die Kupplung macht noch mit, dennoch halten wir nicht oft auf dieser hübschen Küstenstraße. Die Fähre nach La Arena legt ab, kurz nachdem wir an Bord sind.


An Land wird das Kuppeln deutlich schlechter. Der Stadtverkehr am Rand von Puerto Montt kostet Nerven. Wir schaffen es nach Puerto Varas zum Dropoff von Wicked, der Vermietung. Dort bekommen wir ein Ersatzauto gleichen Typs (Chrysler N300) mit hübscherem Graffiti und einen Tag kostenfrei obendrauf - einfache Abwicklung.

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