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Pucón

Das Ankommen bei unseren Gastgebern in Pucón ist warm und sofort interessant, so dass es nach unserem langen Tag doch spät ins Bett geht.


Nach dem gemütlichen Frühstück werden wir zu einem Halbtagesritt abgeholt. Carmen fährt mit uns auf ihre Ranch in Quelhue, weist uns in die Chilenische Art zu reiten ein und schon starten wir. Auf einem langen Stück Schotterstraße gewöhnen wir uns an unsere Pferde - wir reiten zu dritt, also eine private Tour. Carmen erzählt allerdings, dass sie maximal 4 Teilnehmer haben, damit jeder Reiter genügend Betreuung erhalten kann. Unsere Pferde sind brav. Am Fluss reiten wir dann endlich auf einem kleineren Weg und durch schöne Landschaft am Ufer des Rio Pucón. Hier müssen wir auf niedrige Äste achten und uns eng an den Pferdehals schmiegen. Bei unserer Pause sehen wir einige Rafting Boote herunterkommen. Carmen erzählt viele interessante Dinge aus dem Leben in Chile. Auf dem Rückweg zur Ranch schafft Antje mit ihrem Pferd einen Galopp, Haralds Pferd bleibt im Trab.


Zurück in Pucón buchen wir die Besteigung des aktiven Vulkans Villarica und probieren unsere Ausrüstung an. Mit unseren Gastgebern fahren wir nach Caburgua und haben am gleichnamigen Lago einen hübschen Ausklang des Tages.


Um 6 Uhr werden wir zu der Vulkanbesteigung abgeholt. Die Ausrüstung wird mitgenommen und nach 30 min Fahrt zum 1400m hohen Start wandern wir 300 Hm auf Vulkansand und -schotter. Nach dem Anlegen der Steigeisen bekommen wir die Verwendung der Eispickel gezeigt. Nun stapft unsere 5er-Gruppe im Schnee mit den Führern Alvaro und Felipe immer weiter hoch. Wir überholen andere Gruppen. Das Wetter? Ja, auf der Anfahrt sieht man den ganzen Vulkan, nun hängen leichte Wolken über und unter uns, immer mal mit besserer Sicht. Als wir über 2500m Höhe kommen, haben wir die Wolken nur noch unter uns und sehen den hohen Vulkan Llema in der Ferne, nur leider zu keinem Zeitpunkt die 4 Seen.


Oben liegen dunkle Lavabrocken mit vielen unterschiedlichen tollen Eisformen an ihnen. Der Wind prägt die Richtungen, auch Eiszapfen gibt es. Diese Brocken sind im September bei der letzten großen Aktivität des Villarica herausgeschleudert worden. Alvaro war an diesem Tag mit einer Gruppe hier oben. Sie sind schnell weg und es ist niemandem etwas passiert. Nun gut. Wir schauen entsprechend beeindruckt in den Krater. Man sieht, dass er aktiv ist. Es sind tolle Farben, eine aufregende Atmosphäre, gewaltig. Die ausströmenden Gase sind nicht stark und werden vom Wind verteilt, so dass wir keine Gasmasken tragen müssen. Leider ist der Spiegel des Magmasees im Krater zu tief, um ihn zu sehen - einerseits schade, andererseits weniger gefährlich.


Der Abstieg ist besonders. Wir nehmen schützende Kleidung aus unserer Ausrüstung und rutschen auf dem Po auf einer Plastikscheibe fast den ganzen Berg hinunter. Nicht immer ist es einfach, es wirkt auch manchmal gefährlich. Aber es geht prima, schnell und macht Spaß. Ein wenig nass ist aber doch alles unter der Schutzkleidung auch geworden. Im Kleinbus geht es zurück nach Pucón, dort gibt es noch ein Bier und Snacks zum Ausklang. Eine tolle Erfahrung!


Mit der Buchung des Busses nach Talca am Folgetag und einem Abendessen endet die Zeit in Pucón schon wieder. Vermutlich werden hier auf einer späteren Reise weitere schöne Unternehmungen warten.

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