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Cape Tribulation

Nach dem frühen Flug von Sydney nach Cairns bekommen wir auch früh den Mietwagen, allerdings noch nicht das Schlafauto - das erst übermorgen. Eine unabhängige Touristeninformation gibt es in Cairns nicht, aber in einem Reisebüro werden wir gelassen und gut beraten. Wir buchen hier direkt eine Schnorcheltour für morgen Vormittag.


Ein paar Einkäufe und nach einer knappen Stunde abbiegen zur Mossman Gorge. Dort bezahlen wir Eintritt, werden vom Bus Shuttle zum Start der Wege gebracht, und laufen los. Es ist Regenwald, Vögel rufen und flöten, hohe Bäume und dichter Bewuchs darunter. An der Hauptbadestelle ist viel los. Das konnte man auf dem Parkplatz schon ahnen. Daher gehen wir weiter, die große Runde. Zwischenzeitlich regnet es, kein schöner Start hier in den Feuchttropen. Nach kurzer Zeit kommt die Sonne wieder heraus, wir finden einen hübschen Platz am Woomboo Creek und freuen uns über sehr wenig Störung bei unserer Pause.


Die Fahrt geht weiter nach Norden, ab und zu mit Blick auf die Küste, meist aber durch Felder mit hauptsächlich Zuckerrohr. Eine Fähre bringt uns auf das Cape Tribulation. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir unsere Ferntree Rainforest Lodge in Cape Tribulation (dem Ort) und checken ein. Ein leckeres Abendessen, Steak mit Shrimps, beendet diesen langen Tag für uns.


Selbstverständlich werden wir im Great Barrier Reef schnorcheln. Heute! 8 Uhr morgens werden wir abgeholt, nur ein kurzes Stück um die Ecke. Ausrüstung nehmen mit einem schnellen Boot in Richtung - oh! sehr dunkler Wolken - zum Riff. Am ersten Schnorchelspot haben wir keine Sonne, doch die Farben der Korallen und Seesterne, von beiden gibt es leuchtend blaue Exemplare, nehmen wir unvermindert wahr. Die Vielfalt der Korallen ist enorm, Fische zeigen sich auch artenreich. Es macht Spaß! Ein tropischer Hummer zeigt sich, ein Rochen, eine Schildkröte. Beim zweiten Schnorcheln ist auch die Sonne dabei. Wir gleiten über die weichen Korallen, die sich mit der Strömung hin und her bewegen. Wie immer könnte es gern länger dauern, aber wir fahren schon zurück an den Strand.


Nach einer bequemen Dusche im Zimmer fahren wir zum Marrdja Trail und wandern diese kurze Runde. Ein Känguru hüpft im Wald schnell bergauf, versteckt sich wieder. So ein Regenwald bietet viel Sichtschutz. Der Daintree Rainforest ist vielleicht der älteste der Erde, gut 130 Mio Jahre alt. Einige der Pflanzen wachsen heute noch so wie zu Dinosaurierzeiten. Epiphyten bauen ihre Baskets überall in die Bäume und profitieren so mit von deren Wachstum. Einige schicken Wurzeln zur Erde, machen sich unabhängig vom Wirtsbaum und so kann dieser auch unter ihnen absterben.


Auf dem Kilka Walk direkt an unserer Unterkunft kommen wir an die Küste, freuen uns aber schon auf die Erläuterungen beim bereits gebuchten Night Walk. Nach dem Abendessen geht's los mit Kane, dem lokalen Guide, der in diesem Reservat schon 10 Jahre arbeitet. Er hat einen Sack dabei. Zunächst ärgert er sich über die zahlreich auf den Wegen hüpfenden großen Fröschen, die zu den vielen eingewanderten Tierarten gehören. Er fängt und zerschmettert einen von ihnen. Keine von den herkömmlichen Säugetieren waren ursprünglich in Australien, nur Beuteltiere und Sonderlinge wie das Schnabeltier (Platypus). Wir finden dann den einheimischen Baumfrosch an der Toilette am Eingang zum Kilka Walk. Viele Stabinsekten sehen wir uns auf den Blättern des Urwalds an. Dann lässt Kane einen Amethyst-Python aus dem Sack in den Wald gleiten. Sein Bauch ist dick; darin ist eines von Kanes Hühnern. Er hat die Schlange gefangen und setzt sie nun gut 10 km entfernt aus. Er rechnet aber damit, dass sie zurück kommen wird. Außer von den Pflanzen und Tieren erzählt der Guide auch von den Aborigines aus der Gegend, wie sie lebten, wie sie Früchte des Regenwalds genießbar machten, und welche Gefahren heute durch die vielen Menschen der Natur von Regenwald und Riff drohen. Ein kleinerer Frosch, Glühwürmchen, leuchtender Pilz auf einem Holzstück und weitere Insekten und Spinnen sehen wir. Faszinierend ist auch die große Spinne an der Rezeption der Lodge.


Ein toller Auftakt in der Natur Australiens. Am Morgen geht es zurück nach Cairns.

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