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Küste Queenslands bis Townsville

Aus den Atherton Tablelands fahren wir an die Küste zur Etty Bay. Kurz vor unserer Ankunft geht an der Straße ein großer Cassowary. Er lässt sich gar nicht stören bei seiner Futtersuche; er frisst einfach sehr viele von den Früchten des Regenwalds und sein Magen sortiert. Am Strand genießen wir Sonne und Schatten. Auch wenn es hier belebt ist, finden wir ein ruhigeres Plätzchen. Ein junger, braun gefiederter, Cassowary stört uns mehrfach, bekommt aber nichts ab von unserem Picnic. Nachher duschen wir, fahren noch zum Hafen Malyndra, sehen dort aber keine Krokodilaugen in der Abendstimmung, nur viele Mücken.


Birgil Bay ist nicht weit. Von hier kommen wir nach Mission Beach und schlafen am Combie Point oberhalb der Bootsrampe. Hier ist spät und früh einiger Verkehr, aber dennoch kein schlechter Schlafplatz.


Unser Frühstück nehmen wir am nördlichen Strand von Mission Beach nicht weit von mehreren Arbeitergruppen ein, nachdem wir den Strand nach Süden ein Stück erkundet haben. Im Visitor Center lassen wir uns die Quallen zeigen, die besonders hier im Norden häufiger zu schweren Verletzungen führen, die Box Jellyfish und Iracandia. Erstere ist größer mit 3-4m langen Tentakeln, letzter nur so groß wie ein Daumennagel mit 1m Tentakeln. Beide sind so giftig, dass man behandelt werden muss, wenn man nicht sterben möchte. Daher sind an jedem Strand sogenannte Stingernetze aufgestellt, in deren Bereich man baden sollte, wenn man keinen Stingersuit (Ganzkorperschwimmanzug) trägt.


Wir gehen nicht ins Wasser, sondern wandern im Süden von Mission Beach den Kennedy Walk. Er führt meist an der Küste entlang durch den Regenwald. Wir sehen einen Goanna (Waran), der sich mit seiner Färbung an dem Baumstamm nicht wirklich versteckt. Ein lautes Platschen könnte von einem Krokodil stammen; wir entdecken aber keines. Nur drei schnell laufende Cassowarys sehen wir kurz. Am Strand im Norden nehmen wir noch eine Dusche, bevor wir zu Abend essen. Für die Nacht fahren wir bereits weiter nach Cardwell und schlafen dort am Stadtpark.


Die Mücken verjagen uns am frühen Morgen. Wir nehmen ein kurzes Bad am Five Mile Creek. Dort berichtet eine Familie, dass sie vor der Bäckerei in Cardwell ein Krokodil vorbei schwimmen gesehen haben. Hm, wir nicht.


Das Frühstück wird an einem Aussichtspunkt auf die flache Ebene vor den Tablelands eingenommen. Eine Gruppe Spanisch sprechender junger Leute stört länger mit ihren extensiven Fotoshootings.


Am Wallaman Wasserfall tauchen sie wieder auf. Sie gehen den Weg hinunter zu diesem höchsten Wasserfall der Südhalbkugel (276m) vor uns. Wir erreichen den Pool vor dem beeindruckenden, aber vielleicht doch nicht so hohen Wasserfall gleichzeitig. Das erste Bad nimmt Antje. Natürlich schwimmt sie zum und unter den Fall. Das ist mächtig beeindruckend und erfrischend. Leider wärmt die Sonne nicht mehr so wie beim Abstieg. Nun setzt sogar Regen ein. Na gut. Der ist bald vorbei, wir schützen uns so lange mit dem Cape. Harald geht erst in den Pool, nachdem die Spanier mit ihrem lauten Tamtam herausgegangen sind. Nun kommt auch etwas mehr Licht von der Sonne. Das Wasser, besonders unter dem Fall, ist kühl, so dass das Bad nur aus dem Streckenschwimmen besteht. Danach noch zweimal Regen. Die Felsen, über die wir gekommen sind, sind nun rutschig, aber so schnell werden sie nun nicht mehr trocknen, weil der Bereich schon in den Bergschatten kommt. Die Sonne zeigt sich wieder zum Aufstieg, nein, eine Pause zum Sandalen und Flip-Flops trocknen bleibt noch. Dann sind wir zügig, aber nicht mehr erfrischt wieder oben. 276m waren es nicht, oder doch?


Wir fahren nun zu den Jourama Falls. Hier ist der Weg ansteigend. Die Felsen, in denen das Wasser herunterkommt, haben tolle Zeichnung. Die Brocken liegen auch wie hingerollt. Eine fantastische Landschaft, aus der uns nur die untergehende Sonne treibt.


In Townsville essen wir indisch. Am Schlafplatz am Heatley Park stören an diesem Freitag Abend feiernde Jungendliche, aber danach niemand mehr.


Dieser Samstag beginnt bedeckt. Eigentlich wollen wir auf das Magnetic Island, aber nur wenn es sonnig ist. Wir lassen uns an der Touristinfo erklären, wie wir Fähre und Bus nutzen und was es zu sehen gibt. Zunächst fahren wir aber zum Ross Riverway Walk. Es ist eine hübsche Parklandschaft am Fluss, in dem man viele Schildkröten sieht. Das nahegelegene Schwimmbad hat freien Eintritt, und wir fragen uns wieder, wie es gegen Vandalismus geschützt wird. Auch nach dem Black Weir, dem schwarzen Wehr, und auf der anderen Flussseite wird es nicht deutlich interessanter. Es setzt sogar leichter Regen ein. Auf dem Rückweg kommt schon die Sonne heraus, so dass wir nun zur Fähre fahren.


Auf der Überfahrt sehen wir keine Meerestiere. In Nelly Bay auf Magnetic Island gehen wir durch den Ort an den Strand in Richtung Picnic Beach, aber das gefällt uns nicht besonders. Also zurück zum Fähranleger und in den Bus. Im nächsten Ort Arcadia geht am schön zwischen Felsrahmen gelegenen Alma Beach stärker Wind - wirklich nur hier. Um die Ecke am Geoffrey Beach (alle Namen sind wohl von einer Familie aus Townsville) ist es windstill und heiß. Wir gehen zu Grandma's Point und sehen am Ende des Weges ein Rock Wallaby. Süß, diese kleine Känguruart. Und mit leichtfüßigen Sprüngen ist es in den Felsen verschwunden. Wir setzen uns auf einen Felsen am Meer und essen unser Picnic. Der Wind bläst Antjes Kappe ins Wasser, hin und wieder gibt es doch eine Bö. Doch bald können wir sie herausfischen. Andere Leute kommen, um Wallabys zu sehen. Und sie zeigen sich immer mal wieder, nehmen auch mitgebrachtes Kaninchenfutter oder Möhren für sich und für ihr Baby im Beutel, das sich selbst bedient - ganz zahm und unerschrocken.


Weiter geht's mit dem Bus zum Start des Forts Trail. Wir beginnen unsere Wanderung in Richtung Meer und kommen bald über die tatsächlich nur mit 4WD Autos befahrbare Straße zur Arthur Bay. Hier ist ein wunderschöner Strand mit Felsrahmen, auf denen wir ein wenig herumklettern. Zu dieser Zeit am späten Nachmittag sind wir allein. Etwas weiter gehen wir auf einen Kamm und haben Ausblick auf Florence Bay. Dort schauen wir nur kurz, dann geht der eigentlich gesperrte Weg zum Forts Trail hoch. Er ist ohne Probleme begehbar, zeigt nur verbrannte Abschnitte (aber nicht frisch) und unbenutzte überwachsene Passagen.


Die Reste des Forts interessieren uns nicht so sehr. Wir schauen sie kurz an und gehen in Richtung Bushaltestelle. Auf dem Weg sehen wir wie erhofft durch den Blick anderer Wanderer zwei Koalas im Baum. Der erste ist klein und aktiv. Der zweite größer und noch inaktiv. Aber super, dass wir sie sehen. Und dort oben machen sie ja einfach ihr Ding. Weitere Koalas sehen wir nicht - es braucht wohl auch Übung, sie zu entdecken.


Bus und Fähre bringen uns zurück nach Townsville. Dort essen wir in einer Brewery und probieren die Bierauswahl. Später auf der Fahrt durch Ayr ist davon im Alkoholmessgerät zum Glück nichts mehr zu spüren. Wir finden ein Stück hinter dem Ort am Mount Inkerman einen Schlafplatz.

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