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Mon Repos

Vom Schlafplatz bei Ball Bay fahren wir kurz vor 5 Uhr zum Strand am Cape Hillsborough. Wir wollen hier die Kängurus sehen, die im Morgengrauen an den Strand kommen. Natürlich sind wir nicht die einzigen Touristen hier. Ein Ranger hat offenbar kleine Absperrmarkierungen auf den Sand gestellt, hinter dem die 4 Kängurus sicher sind. Mais oder so liegt auf dem Boden, ein Känguru frisst davon. Zwei Kängurus liefern sich immer wieder Boxkämpfe. Am Rand des Strands, wo Felsen beginnen und eine kleine Insel oder wie jetzt bei Niedrigwasser Halbinsel vor der Küste liegt, streunen bzw. hüpfen weitere Kängurus herum. Es ist schön, ihnen bei der Futtersuche oder den Kämpfen zuzuschauen. Mit dem Sonnenaufgang ziehen sie sich in den Schatten der Felsen und Bäume zurück. Auch während unseres Frühstücks sind noch zwei von ihnen unter den Bäumen. Eines trinkt das Wasser, das Antje kurz nahe des Picnictischs aufgedreht hat.


Wir fahren weiter in Richtung Fraser Island. In Tannum Sands machen wir eine Pause am Strand. Bei der Abfahrt sehen wir uns die schwarzen Kakadus auf dem Baum genauer an. Sie kommen offenbar nicht so häufig hierher, so erzählt ein Anwohner.


Der nächste Stopp ist in Bargara, dem Strandort von Bundaberg. Hier weisen uns am Strand Freiwillige darauf hin, dass hier Schildkröten an Land kommen könnten. Wir sollen sie so wenig wie möglich stören, Raum geben, kein Licht, kein Lärm. Ok, gern, wenn wir eine sehen.


Unser Schlafplatz liegt nördlich vom Reservat Mon Repos. Dort ist der Strand ab 18 Uhr gesperrt. Die Touren mit Zugang sind über eine Woche ausgebucht. Wir nähern uns vom Parkplatz dem Strand. Wir sehen eindeutige Spuren von ins Wasser gekrochenen Schildkröten. Leute mit Taschenlampen sind auf dem höher gelegenen Abschnitt aktiv, wo die großen schweren Tiere ihre Eier im Sand vergraben. Es sind wieder Freiwillige, die hier Nester untersuchen. Sie fordern uns etwas unfreundlich auf, den Strand zu verlassen. Eine Riesenschildkröte kriecht gerade ins Wasser. Das beobachten wir noch in Ruhe, dann ziehen wir uns zurück, gehen aber etwas nördlich von der Grenze des Reservats wieder an den Strand. Eine kleine Bucht mit großen Steinen oberhalb des sandigen Abschnitts erscheint uns nicht geeignet für Schildkrötennester. Doch dann hören wir das Kriechen einer Riesenschildkröte auf den Steinen. Sie hat Mühe, auch auf dem Sand. Aber wir stören sie ganz offenbar nicht, freuen uns nur über diese Beobachtung. Wir gehen wieder zurück, sehen neben dem Weg noch eine Riesenschildkröte, wie sie gerade die Eier vergräbt und sich dann auch zum Wasser aufmacht. Wir beobachten auch diese Tour noch mit aller Vorsicht. Trotz der Dunkelheit sehen wir dann eine weitere Riesenschildkröte (Loggerhead Turtle) aus dem Wasser kommen. Dieses faszinierende Tier glänzt so schön im Mondschein. Leider dreht sie nach ein paar Metern wieder um. Ob die andere Schildkröte oder wir sie dazu bewegen, weiß niemand. Aber sie wird es bald wieder versuchen.


Eine ganz faszinierende Nacht. Leider sehen wir keine Kleinen nach dem Schlüpfen, nur Spuren von ihnen am nächsten Morgen.


Wir fahren nach dem Frühstück weiter nach Woodgate. Hier am Strand ist die Picnic-Pause dran. Nicht weit von hier steuern wir noch den Burrum NP an. An diesem Meeresarm ist gerade Niedrigwasser. Als wir auf den nassen Sand gehen, sehen wir Armeen von Krabben gemeinsam auf das Wasser zu marschieren. Es sind Soldatenkrabben. Kleine schwarze und größere blaue Krabben. Sie graben sich ein, mit einer Korkenzieher-Bewegung, wenn wir zu nah sind. Dann ist in kurzer Zeit die ganze Armee weg.


Nach einem kleinen Gang auf dem Banksia-Trail fahren wir wieder los. Zwei sehr große Kängurus stehen an der Straße. Das eine sieht aus, als würde es seine Muskeln spielen lassen. Nun aber zum Fraser Island!

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