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Catlins

Wir verlassen den direkten Highway Richtung Invercargill kurz nach dem Clutha River bei Balclutha. Hier beginnt die Scenic Route durch die Catlins. Das erste Ziel ist die Cannibal Bay. Über den langen Strand gehen wir zum kurzen Verbindungspfad hinüber zur Surat Bay. Die gefällt uns sehr. Links kraxeln wir vorbei an schlafenden Seelöwen auf die Steine. Das Wasser geht noch zurück; so wagen wir uns um zwei größere Felsen herum und genießen dort den Blick auf die weiteren Felsen, die von der Brandung getroffen werden, und den langen Strand der Surat Bay. Picnic gibt es am Strand in der Nähe der Felsen.


Über den langen Strand hier gehen wir noch weiter bis zur Flussmündung. Immer wieder erkennen wir erst aus der Nähe die schlafenden Hooker Seelöwen. Nur wenn sie sich gerade mit Sand bewerfen oder bequemer hinlegen, kann man sie sicher aus der Ferne von Baumstämmen, Steinen oder Tanghaufen unterscheiden. An der Flussmündung bewegt sich eine Seelöwin recht schnell zum Wasser und schwimmt genüsslich. Etwas weiter kommt ein Seelöwe aus dem Wasser, schaut hoch aufgerichtet an Land und entdeckt einen anderen Seelöwen (oder eine andere Seelöwin). Nun soll gebalgt werden. Zunächst zeigt der andere Desinteresse und Trägheit, aber immer wieder beginnt der Artgenosse sein Gehabe zum Nahkampf (oder Schmusen?). Endlich lässt sich der andere darauf ein und es geht am Strand hin und her. Die kurze Unterbrechung durch zwei ATV, die vorbeifahren, verlegt den Kampf ins Wasser. Auch hier ist kein Nachlassen zu erkennen, bis der Angegriffene etwas wegschwimmt.


Dann können auch wir uns lösen, gehen zurück zum Auto und fahren zum Parakaunui Wasserfall. Nach dem Gang zu diesem hübschen Wasserfall im Wald kochen wir und bleiben auch zum Schlafen, obwohl sich mittlerweile ein zweiter Camper hier eingefunden hat. Es wird eine ruhige Nacht.


Zum Frühstück hat sich der leichte Regen gelegt. Daher bleiben wir am Schlafplatz. Dann geht's zum Matai und Horseshoe Wasserfall. Kein langer Gang, hübsch und doch nicht aufregend. Auch die historischen Anzeichen der alten Bahnstrecke überwältigen uns nicht. Auf dem Catlins River Walk gehen wir auch nicht bis zum Ende, sondern nur mit Rückweg 2 Stunden. Auch hier ist es hübsch, aber die Wälder reichen nun wieder.


Die Tidenzeit (Niedrigwasser) für die Cathedral Caves ist gekommen - also hin! Eintritt und den Weg hinunter an den Strand. Dann zu den großen Höhlen, die hier vom Meer in den Sandstein gespült wurden. Ein wenig Sonne lässt sich blicken. Aber im Wasser in den Höhlen ist es richtig kalt an den Füßen. Beeindruckend sind alle diese Höhlen aber mit ihren Verbindungen und der Tiefe in den Fels hinein, immer schmaler werdend. Auch vom Strand aus ist die ganze Steilküste toll.


Am Lake Wilkie gehen wir auf die kleine Runde und machen Picnic. Die Wetlands Tautuhu schauen wir uns nur kurz an, keine besonderen Vögel zu sehen, nur Krabben und Schnecken im Schlamm unter dem Boardwalk. Ein Stopp noch an den McLean Falls, auch hübsch. Dann zur Curio Bay. Das Wetter lädt uns nicht nach draußen ein, um auf Gelbaugen-Pinguine zu warten. Wir essen zu Abend und nutzen das WLAN. Auf unserem Schlafplatz an einer abgelegenen Schotterstraße bei Niagara werden wir von einem Mann auf einem Motorrad - offenbar aus dem nächsten Haus - gefragt, ob alles in Ordnung ist. "Ja". Eine entsprechend ruhige Nacht.


Morgens stehen wir nicht so spät auf. Auf der kleinen Schotterstraße ist schon Verkehr, und ein Bagger wird zur Arbeit fertig gemacht. Unser Frühstück gibt's auf dem Bootsanleger in Waikawa. Leichter Nebel ist hier eigentlich ganz schön. Auf unserer Küstenfahrt hätten wir aber gern mehr Sicht.


In Curio Bay schauen wir vom Lookout und am Felsen-Strand herum. Auf dem Campingplatz duschen wir. Am Waipapa Point, dem Westen der Catlins, ist der Nebel weniger. Der Leuchtturm kommt gut zur Geltung. Aber der Wind ist stärker, das Picnic ist nicht so gemütlich wie sonst. Am Slope Point, dem südlichsten Punkt des Festlands Neuseelands, ist der Nebel besonders stark. Schade! Denn die Küstenformen und Brandung sprechen uns sehr an.


Nun zum Niedrigwasser wieder zur Curio Bay. Der Petrified Forest lässt sich nun gut begehen. Liegende Baumstämme, die über Jahrmillionen zu Stein geworden sind, sind deutlich zu erkennen. Die dazwischen stehenden Baumstümpfe sind unauffälliger, aber von nahem sehr beeindruckend, einfach weil sie so alt und aus Stein sind.


Dann stehen wir an dem gespannten Seil, das die Pinguin-Schutzzone markiert. Auf einen Hinweis hin sehen wir an einem Busch weit entfernt einen Gelbaugen-Pinguin stehen - völlig bewegungslos. Yeah! Auch deshalb sind wir hier. Wenig später kommt ein weiterer Pinguin aus dem Wasser. Er hüpft und watschelt in Richtung des Artgenossen. Und dieser bemerkt es und kommt seinerseits auf den anderen zu. Es ist ein großes Jungtier, und sein Papa oder seine Mama kommt mit Nahrung. Wir schauen fasziniert mit Kamera und Fernglas zu, wie Mama vorneweg und der Kleine hinterher über die Felsen hüpfen. Es sieht nach Training aus, weil Mama oft wartet. Ganz erschöpft legt sich der Kleine auch mal auf einen Felsen auf den Bauch und ruht sich aus. Nach über einer Stunde wechseln wir auf den oberen Lookout. Hier muss man auf das Geländer oder darüber um die beiden zu sehen. Dann sind sie viel näher als von unten. Klasse! Schwer sich loszureißen. 


Nach dem Abendessen schlafen wir in der Nähe von Invercargill und fahren danach ins Fiordland.

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