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Westküste Teil 2

Am Dienstag soll es einen Regentag geben, deshalb sind wir nun wieder an der Westküste und fahren erst am Dienstag in den Abel Tasman Nationalpark. Nach der etwas enttäuschenden Fahrt durch die Buller Gorge haben wir in Westport Hunger, essen zu Abend und schlafen auch nicht weit entfernt am Strand, damit wir die Fahrt in den Norden bei Tageslicht machen.


Das Frühstück am Strand bleibt ungestört. Kurz später möchte ein Jeep an unserem Auto vorbei auf den Strand fahren. Unsere Fahrt nach Karamea führt ein gutes Stück sehr gewunden durchs Inland und braucht länger als gedacht. Im Visitor Center werden wir beraten und buchen eine geführte Höhlentour für morgen. Heute geht's nach Kohaihai, dem Start des Heaphy Track. 


Hier wandern wir eine gute Stunde durch schicken Wald mit wenigen Aussichtspunkten zu Scott's Beach. Hier haben wir mehr Leute erwartet. Wir sind über die gesamte Zeit die einzigen. Der Strand mit seinem Felsrahmen und ein paar Felsen am und im Wasser ist sehr schön. Die Brandung ist wundervoll. Nur die Sandflies sind sehr aktiv - daran wollen wir uns nicht gewöhnen, ertragen es aber tapfer. Wenn man sich bewegt, ist man sie los. Also gehen wir nach dem Picnic noch am Strand entlang und erst dann zurück. Nun nehmen wir auch den Abstecher durch den Nikau-Palmen-Wald, fantastische Pflanzenwelt. Der Heaphy Track wäre auch was für uns.


Im Last Resort in Karamea essen wir, dann fahren wir ein kurzes Stück zurück nach Süden zu einem hübschen Schlafplatz am Estuary.


Nach der ruhigen Nacht mit Regen und dem trockenen Frühstück fahren wir für die gebuchte Tour auf 14km Schotterstraße ins Oparara Basin. Am Ende der Straße startet unsere Führung in die Honeycomb Höhle. Der Guide Graham unserer 6er-Gruppe weiß viel über die Pflanzen hier. Besonders als wir die alte Holzfäller-Straße verlassen und in ursprünglichen Wald kommen, zeigt er begeistert sein Wissen. Wir sind auch begeistert, merken uns aber nur wenig.


In der Höhle gibt es natürlich auch viel zum Staunen. Stalagmiten und Stalagtiten mit Pools oder anderen ungewöhnlichen Formen, Mondmilch auf den Felsen und dem Boden, Glowworms, ein stabförmiges Insekt, das mit einem Faden und Licht kleinere Insekten fängt. Mit Rotlicht an unseren Lampen können wir sie sehr gut beobachten. Besonders Eindrucksvoll ist der Lichteinfall in die Höhle. Leider regnet es draußen, so dass keine Sonnenstrahlen mystische Nebelbilder geben. Doch auch so ist das Grün von draußen wahrzunehmen. Was noch? Ach ja, Knochen. Riesengroße Moas, kleinere Moas, bis zu 10.000 Jahre alt, aber auch Rehe und Vögel, die hier hinein gestürzt sind. Der Ausgang ist wieder fantastisch, zurück ins Grüne. Mit Tee, Kaffee und Gebäck klingt die Tour am Parkplatz aus.


Wir gehen hier noch zu zwei Bögen. Zuerst zum Oparara Arch. Schick, groß, und man kann durchkraxeln und so alle Perspektiven einnehmen. Nur müssen wir geduldig warten, bis der deutsche Vater mit Sohn (aus der geführten Gruppe) aus der jeweiligen Fotoperspektive verschwunden sind. Immerhin ist die Sonne nun durch die Wolken gedrungen. Am Moria Arch sind wir dann schneller allein. Hier erkunden wir nicht mehr lang, denn wir haben noch eine lange Fahrt in den Abel Tasman NP vor uns. Aber beide Arches, die Höhle und überhaupt der ganze Kahurangi NP mit dem Heaphy Track sind den Besuch voll wert.


Schon nach ein paar km Fahrt fängt der Regen an. Ununterbrochen, unterschiedlich stark. Naja, einen guten Teil der Strecke kennen wir ja schon.

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