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Hue

Der Bus nach Hue kommt pünktlich, und mit dem Motorroller-Taxi erreichen wir unsere Unterkunft, Sala Homestay, noch vor 16 Uhr.


Für diesen Nachmittag reicht uns eine Runde mit dem Fahrrad am Hoang (Parfümfluss) entlang. Es ist zu starker Verkehr für ein Erkunden der Gassen rund um die Zitadelle der Kaiserstadt. Das Treiben der Badenden im Fluss und der anderen Sportler am Ufer ist entspannter.


Zum Abendessen wählen wir eine Zusammenstellung verschiedener lokaler Spezialitäten, teilweise sehr lecker, nur zu wenig Gemüse.


Heute schauen wir uns auf dem Motorroller die Sehenswürdigkeiten von Hue an. Als erstes parken wir am Eingang. An solchen Punkten wollen immer viele Leute Geld von uns, hier aber nur Parkgebühren, ok.


Eintrittskarten und Audioguides gibt es zum halben Preis, gut so, denn für Vietnam wären die 50 Euro exorbitant teuer. Es ist ein sehr heißer Tag - so ganz ohne die Strandnähe. Durch das Südtor Ngo Mon kommen wir zum Than Hoa Palast. Wir sehen uns den Animationsfilm an. Das ist sehr gut, denn viele der Gebäude sind noch nicht wieder aufgebaut. Die lila Verbotene Zitadelle und der Cam Chanh Palast darin müssen beeindruckend gewesen sein. Wir schlendern meist im Schatten der Bogengänge herum und gehen durch eine Allee zum Frauentor Mien und dem angeschlossenen Tempel.


Das Westtor Chuung Duc ist hübsch. Wir haben es am Vortag von außen bewundert. Ein Tempelbereich ist fast noch Brachland, auch schick, aber in der prallen Sonne nur kurz. Unter Bäumen nehmen wir nun eine Suppe und gehen danach zügig durch die Erholungsbereiche wie dem Wasserpark, dem Lesepavillon und dem Garten. Der Weg an der Mauer entlang zurück zum Parkplatz ist unnötig weit.


Nun fahren wir südlich zum alten Wasserpark, der leider nicht geöffnet ist. Anscheinend nicht wegen Covid-19 sondern grundsätzlich, hm, enttäuschend. Weiter geht's zum Khai Dinh Grab, das schick gebaut ist und eine gute Aussicht bietet. Das Minh Mang Grab ist recht groß angelegt, aber von der Grabkammer kann man nur das geschlossene Eisentor besichtigen.


Abendessen im Hanh Restaurant ist wieder lokal geprägt, aber in ungemütlicher Atmosphäre.


Heute besuchen wir den Bach Ma Nationalpark. Wir haben die einfachste (Luxus-) Variante gewählt. Ein Fahrer, zufällig unser Unterkunfts-Besitzer, der uns auch auf der steilen Strecke im Park fährt. So kommen wir zum Thac Bac (Silberwasserfall). Ein sehr schmaler steiler Weg führt hinunter zu diesem kleinen hübschen Wasserfall im Urwald.


Am höchsten Parkplatz gehen wir auf einem bequemen Weg zum Hai Vong Gipfel mit einem kleinen Aussichtsturm und einer Schildkrötenstatue ein wenig abseits. Der Weg zur Straße ist auch komfortabel hier durch den Urwald mit zahlreichen Schmetterlingen, die meist zu schnell sind, um sie zu fotografieren.


Unser Fahrer bringt uns zum Start des Ngu Ho Five-Lakes-Trail. Dort wählen wir natürlich die Adventure-Variante direkt am Bach entlang. Am ersten Pool bricht gerade eine größere Familie auf. So sind wir hier allein und baden gleich. Beim Bier, das wir hier im kühlen Wasser ungeöffnet finden, können wir sogar ein paar Affen in den Bäumen beobachten. So haben wir uns das vorgestellt!


Fast möchten wir an jedem Pool baden, auch wenn die Sonne ab und zu hinter Wolken verschwindet. Das felsige Bachbett mit dem nicht allzu schwierigen Pfad und seinen Pools ist paradiesisch. Nur eine kleine Familie kommt uns noch entgegen, sonst sind wir an diesem Sonntag allein. Die mitgebrachten Banh Mi schmecken gar nicht gut verglichen mit denen in Hoi An. Am vierten Pool baden wir wieder und brechen dann schweren Herzens wieder auf.


Der Weg führt uns zum Thac Do Quyen (Rhododendronwasserfall). Vom oberen Rand aus ist es beeindruckend, aber schwer zu fassen. Wir gehen die zahllosen (690?) Stufen zum Fuß des Wasserfalls. Noch nie haben wir bei einem Abstieg dermaßen geschwitzt! Doch wir werden rundum belohnt. Von hier ist die Fallhöhe enorm. In einem kleinen Pool können wir nochmal baden. Die Wassertemperatur ist gar nicht so erfrischend, aber umso einfacher der Genuss in dieser fantastischen Szenerie.


Beim Weg hinauf schwitzen wir nur genauso viel wie abwärts auf diesen erstaunlich hohen Stufen - Vietnamesen sind doch eher klein ... Für den Gang zum Thac Tri Sao (Fasanenwasserfall) ist es zu spät. Der Fahrer bringt uns wohlbehalten zurück nach Hue, wo wir wieder nicht vollkommen zufrieden zu Abend essen.


Bevor uns der Bus am späten Nachmittag nach Phong Nha bringen wird, leihen wir uns noch einmal einen Motorroller und fahren zum Lang Gia Long, einem abgelegenen Kaisergrab. Der Weg führt an den Fluss und dann über eine Ponton-Brücke. Auf der anderen Seite, zwischen den Flussarmen, werden wir auf einem kleinen Abstecher in eine kleine Grabanlage eingelassen. Wieder ist es sehr heiß. Beim Kaisergrab von Gia Long ist einiges in Arbeit. Über eine dünne Bambusbrücke gehen wir zu einer kleinen Pagode. Dann an den Grabstätten können wir sogar mal in ein erstes Stockwerk hinauf.


Die Suche nach Essen am Fluss ist fast erfolglos. Erst beim zweiten Versuch und mit tatkräftiger Übersetzungsunterstützung bekommen wir zwei Suppen. Nach einer kurzen Runde durch ein Viertel an der Kaiserstadt in Hue kehren wir zur Unterkunft zurück.


Der Pickup-Service zum Bus erfolgt auf Motorrollern, recht abenteuerlich. Leider ist die Wartezeit beim Bus unerklärlich lang, er startet erst 17:40 Uhr. Auf nach Phong Nha!

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