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Neapel

In Oberstdorf starten wir gemütlich mit dem Frühstück am Fluss, auch wenn auf dem Parkplatz nun einiges los ist. Bei unserer Fahrt ist es schwierig, in Österreich ein Warnschild für unsere Fahrräder am Auto für Italien zu bekommen. Das gelingt uns erst in Italien, und die Versuche kosten Maut. Die Grenzkontrollen sind unproblematisch, in Österreich reicht das Ziel Italien, in Italien gibt es gar keine Kontrolle.


Nahe dem Ort mit dem zeitgerechten Namen Mezzocorona machen wir wiederum an einem Fluss Pause, kein super schöner Platz, aber Erholung. Einen Schlafplatz suchen wir uns in der südlichen Toscana und finden ihn in einem Olivenhain nahe Farnetella. Der Mond scheint, und Glühwürmchen fliegen leuchtend herum.


Am Morgen regnet es, und wir lassen es gemütlich angehen. Doch just als wir startklar sind, wollen Leute für Arbeiten in den Weg im Olivenhain. Kein Problem.


In Ercolano werden wir von der Navigation durch den Ort zu den Ausgrabungen geleitet, etwas umständlich. Es ist geöffnet, unser Online-Ticket wird akzeptiert, nur die Guide Dokumente (Karte und Texte) brauchen Zeit und Geduld. Eine Sammlung zu Beginn mit ein paar Fundstücken. Dann die Gebäude am Hafen mit Skeletten von Menschen, die sich dorthin retten wollten und doch von der Hitze der Vesuv-Lava getötet wurden, alle Häuser, Bäder und Läden lassen wir auf uns wirken, ein gutes Bild des Lebens vor gut 2000 Jahren.


Für unser Abendessen müssen wir einige Restaurants ansteuern, bis wir nicht in Torre del Greco sondern in Castellamare fündig werden. Eine gegrillte Dorade für jeden, nicht ganz billig, aber sehr lecker. Für den Schlafplatz fahren wir schon in Richtung Agerola. Dort finden wir eine Baustelle als guten und ruhigen Platz.


Natürlich ist die Baustelle dieses Hauses am Freitag schon früh in Betrieb. Die Wettervorhersage bleibt bei Regen, also verlassen wir unseren Platz und fahren nach Neapel. Dort parken wir in einem größeren Parkhaus und nehmen den Bus zur nächsten Metrostation. Von dort fahren wir mit einiger Wartezeit bis zum Museum. Das Museum Archeologico Nationale Neapel (MANN - darf man heute so eine genderige Abkürzung haben?) liegt direkt am Ausgang. Doch gegenüber nehmen wir erstmal ein Frühstück und buchen wieder Tickets online. Im Museum sind nicht alle Räume zugängig, doch die Sammlung an Ausgrabungsstücken ist enorm. Die vielen Funde aus der Umgebung des Vesuvs sind in Form und in den Farben unglaublich gut restauriert. Auch in der Ägyptischen Sammlung dürfen wir auf Nachfrage die Stücke anschauen.


Danach streunen wir durch die Gassen und Straßen der Altstadt. Hübsche Läden und Gebäude. Auf der Piazza Bellini gibt es Aperol Sprizz. Später gibt es ein unglaublich leckeres Eis auf die Hand. Zum Abendessen kehren wir in einer Osteria ein. Dann geht's zurück zum Auto und nach Agerola, wo wir eine kleine Stichstraße kurz vor dem Ort als Schlafplatz finden. Erst übermorgen wird Pompeii dran sein.


Am frühen Nachmittag fahren wir von Vietri nach Pompeii. Der Parkplatz, den wir ansteuern, liegt, wie wir dann erfahren, am Ausgang. Der Eingang dieser enorm großen Ausgrabungsstätte ist durch COVID-19 ausschließlich am Amphitheater. Eine Übersichtskarte des Geländes bekommt man nur als Download, ok, das klappt. Doch der Audioguide ist als App nur in Italienisch eingerichtet, die Texte als großes PDF immerhin auch auf Deutsch.


Zuerst scheint es, dass alle Besucher auf einem Weg durch das Gelände gehen, doch bald kommen doch ungesperrte Wege in unterschiedliche Richtungen in Sicht. Also geht's vom Amphitheater und Großen Palast durch das Geschäftsviertel mit Tavernen und Handwerksbetrieben in das Viertel der Aristokraten mit schmuckvollen großen Hausanlagen. Hier entdecken wir ein Haus, in dem Wandgemälde und Fußböden gut restauriert sind - und man auch hinein darf.


Weiter streunen wir ins öffentliche Viertel mit Thermen, dem Forum und einigen Tempeln. Hier geht's auch zum Ausgang, doch uns fehlt noch das Kulturviertel. Also gehen wir vorbei am großen Theater zum gesperrten kleinen Theater. Hier ist der Tempel der Isis, dessen Fundstücke im Museum in Neapel sehr eindrucksvoll waren. Er ist ebenfalls gesperrt, doch wir genehmigen uns einen kurzen Blick.


Dann sind wir am Ausgang und froh, dass wir von Ercolano und dem Museum bereits Vorwissen hatten, weil wir sonst recht wenige Details bemerkt hätten. Und zurück zur Amalfiküste!

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