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Abruzzen Gran Sasso

Im Gran Sasso Nationalpark wollen wir morgen vom Campo Imperatore zu einer Wanderung starten. Wir schauen in Santo Stefano di Sessanio zu Fuß durch die engen Gassen. Erstaunlich viele Leute sitzen auf dem Hauptplatz und trinken etwas, doch unsere Suche nach einem geöffneten Restaurant bleibt erfolglos. Wir fahren auf die Hochebene Campo Imperatore, suchen uns einen abgeschiedenen Schlafplatz und kochen dort. Einzig unzählige Mücken und Fliegen stören uns in diesem fantastischen Umfeld mit schöner Aussicht und herrlichem Sternenhimmel.


Am Morgen sind keinerlei Mücken oder Fliegen aktiv. So startet der Tag mit einem frühen, aber gemütlichen Frühstück. Am Parkplatz der Gondel-Bergstation auf dem Campo Imperatore ist viel Betrieb. Ein guter Parkplatz ist noch frei, und los geht's mit vielen anderen Wanderern. Wir überholen die meisten, gehen nicht auf den nächstgelegenen Pizzo Cefalone, sondern über zwei Pässe zum Pizzo d'Intermesoli.


Wieder spielen die Wolken über uns böse Spielchen. Am ultra steilen Hang zum Pizzo hinauf scheint die Sonne, doch oben bleibt sie hinter einer quellenden Wolke. Auch der Blick wird in Richtung des Corno Grande, des höchsten Gipfels der Abruzzen fast völlig verhüllt. Noch störender sind drei Wanderer, die sich über lange Zeit lautstark miteinander unterhalten. Kneipe oder Gipfel? Tja, die Natur wird nicht oft genug still genossen.


Steil steigen wir von den 2635m hinab ins Tal. Etwas später bietet sich ein hübscher Pausenplatz an, und die Sonne wärmt uns. Weiter geht es zu einem Refugio auf unserer Runde zurück zum Parkplatz. Hier treffen wir eine Familie, die gerade auf dem Corno Grande war und uns den direkten Weg zeigt. Es ist noch ausreichend Zeit, also wandern wir hoch. Uns kommen - gezählt - 48 Wanderer entgegen. An den steilen, gerölligen und teilweise Kletterstellen wundern wir uns sehr über die vielen Gipfelbezwinger, die nicht alle so sportlich aussehen. Oben auf 2912m, auf diesem sehr kleinen Gipfelbereich sind wir allein. Und die Sicht ist grandios! 


Glücklich steigen wir wieder ab und sind noch vor 20 Uhr am Auto. Heute waren es gut 20km und 1600Hm. Wir finden einen anderen, auch schön abgeschiedenen Schlafplatz, und kochen trotz wiederum vieler Mücken gelassen im Abendlicht unser Abendessen.


Vom Campo Imperatore fahren wir nach einem entspannten Frühstück auf der Wiese nach Cesacastillo zu den Cento Fontane oder auch Cento Cascade. Für die ersten km nehmen wir wieder die Räder, mit einer anderen Streckenwahl wäre auch mehr gegangen - nunja.


Der Weg ist jetzt am frühen Nachmittag recht voll, gezählt 100 kommen entgegen. Sonntag! Wie viele mögen am Bach die schönsten Plätze belegen? Der Anstieg ist sehr steil, wir spüren jeden Höhenmeter des Vortags. Und der Wald nimmt Sicht und Sonnenlicht. Doch endlich treten wir auf die grünen Wiesen, überqueren einen Bacharm und gehen dann fröhlich weiter den Bach aufwärts. Hier ist es wunderschön. Der Bach fällt immer wieder über gut gerundete Felsstufen.


An einem sehr schönen Wasserfall mit Pool ist niemand. Hier lassen wir uns nieder. Die Sonne bleibt frei von Wolken. Herrlich kühl und erfrischend ist das Bad und erholsam die ganze ausgiebige Pause in der Sonne. Die letzten 100m aufwärts lohnen sich auch noch. Wo nur kleine Pfade die zwei kleineren Schluchten hinaufführen, ist es auch wunderschön und menschenleer. Wir genießen auch hier noch die Landschaft, steigen und radeln dann abwärts. Auf diesem Weg sehen wir eine ganze Zeit einen tollen Regenbogen. Unser Auto bekommt den Regen tatsächlich ab.


Weiter geht's in die Gardaseeberge.

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