· 

Golden Circle

Beim Frühstück ist es kalt; daran müssen wir uns wohl gewöhnen. Der Tag beginnt mit Pleiten: Die Höhle Arnarker ist geschlossen, und, da auf dem Schild steht, dass die Leiter, die in die Höhle führte, entfernt wurde, gehen wir auch gar nicht schauen. Die Höhle Raufarholshellir wird als TheLavaTunnel betrieben, ist aber bis in den Nachmittag ausgebucht.


Also fahren wir nach Thingvellir. Hier sieht man eindrucksvoll, dass zwischen der europäischen und nordamerikanischen Erdplatte eine Kluft besteht. Wir wandern zunächst in etwas Entfernung zu dieser großen Schlucht und entdecken entlang des Weges viele kleinere Risse in der Erde. Auf einem kleinen Hügel machen wir unsere Picnicpause. Dann gehen wir hinüber zur großen Spalte. Hier hat offenbar das erste Parlament getagt - witzig. Oberhalb zu stehen mit Überblick über die Schlucht, ist schon faszinierend. In der Schlucht zu wandern, mit deutlich weniger Leuten, dann noch besser. Zwei Wasserfälle stürzen hier hinunter, alles ist grün und doch felsig, besonders im Sonnenlicht, das jetzt verlässlicher scheint.


Weiter geht's zum Geisir Strokkur. Hier sind jetzt am späten Nachmittag nicht sehr viele Leute. Wir gehen direkt zum kräftigen aktiven Geisir. Er eruptiert regelmäßig mehrfach in der Stunde. Wir können mit Filmen und Fotos versuchen, unsere Eindrücke auf verschiedene Arten festzuhalten. Ein Selfie fällt allerdings schwer. Auch die anderen Elemente dieses Geothermalgebiets sind sehenswert, bunt oder dampfend, blubbernd und oft schwefelig stinkend.


Die Sonne bleibt wolkenfrei. Wir kommen nun zum Gulfoss, einem besonders schönen Wasserfall. Die Gischt macht einen Regenbogen, und uns nass. Doch der fantastische Anblick fesselt uns. Oberhalb gehen wir ein Stück weiter und haben so noch einmal eine ruhige Pause.


Etwas südlich in Fludir essen wir zu Abend. Es wird zwar schon kühler, bleibt aber sonnig - also auf der Restaurantterrasse. Fisch und Lamm wird im ganzen Urlaub eine beliebte Wahl bleiben. Eifrig quatschende Niederländer stören allerdings die Atmosphäre. Auf dem sehr einfachen, aber auch abgelegenen und ruhigen Campingplatz Alfaskeid schlafen wir heute.


Das Frühstück am Schlafplatz ist ein gelungener Start in den Tag. Am nächsten Vogelfelsen am Reykjanesviti, dem Kap im Südwesten, ist das gleiche Bild wie am Vortag. Auf dem Gelände des Geothermalgebiets Gunnuhver freuen wir uns über die ersten lebendig vulkanischen Eindrücke auf dieser komplett vulkanischen Insel. Die Blaue Lagune lassen wir links liegen, doch Brimketill, ein beeindruckend rundes Felsloch am oder im Meer, schauen wir uns bei Grindavik an. Von hier sieht man gut die Vogelinsel Eldey.


Einen Spaziergang zu den Ruinen von Selatangar unternehmen wir. Ein kleines Dorf sehr nah am Meer. Am Vogelfelsen Krusavikurbjarg ist es recht windig. Wir finden mit Mühe einen Platz mit etwas Windschutz und Ausblick auf Steilküste mit Brandung. Den Weg zum Leuchtturm sparen wir uns, denn dort gibt es nur vielleicht wenige Papageitaucher. Wir fahren ins Landesinnere an den See Kleifarvatn. Nach den Ausblicken am See begeben wir uns in das Geothermalgebiet Seltun. Hier ist es wieder bunt und schwefelig, köchelnd und blubbernd.


Auf einer Wanderung durch die Vulkanlandschaft oberhalb des Gebiets lassen wir uns von der hübschen abwechslungsreichen Weite beeindrucken. Es ist schon 8 Uhr, als wir zurück sind. So suchen wir uns einen Schlafplatz in der Nähe hinter einem Hügel und kochen unser Abendessen. Dunkelheit kommt hier nicht auf. Trotz Sonnenuntergang um 23:30 Uhr und -aufgang um 3:30 Uhr ist es auch dazwischen nicht völlig dunkel. Daran muss man sich gewöhnen, und man sollte trotzdem Schlafen gehen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0