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Vik i Myrdal

Ein gemütliches Frühstück im Gästehaus des Campings, denn das Wetter wird regnerisch. Am Solheima Gletscher ist es trocken, und wir genießen es, so nah an die Eismassen heranzukommen. Das Eisblau zeigt sich nur an dem Rand zum See, weiter oben liegt viel Aschestaub darauf.


Am Dyrholaey regnet es leicht bei stärkerem Wind. Vorbei am Monument, links rüber, hier sind die Papageitaucher. Viele von diesen einzigartigen Vögeln sitzen vom Weg aus gut sichtbar an ihren Höhlen im Gras des steil zum Wasser abfallenden Hügels. Mit unserem Staunen und den Kameras vergeht einige Zeit. So einfach hatten wir das nicht erwartet.


Nicht weit entfernt ist Haey, der beste Aussichtspunkt auf das Felsentor vor der Küste. Doch hier wird der Regen stärker. Daher fahren wir weiter und gehen in Vik i Myrdal eine leckere Forelle und Lamm essen. Dann ist der Regen sehr schwach. Daher starten wir zur Wanderung auf den Reynisfjall. Von hier oben sieht man mehrfach sehr gut auf die markanten Felszähne im Meer vor dem schwarzen Strand von Vik. Und schon wird der Wind stärker, und der Regen nimmt zu, so wie die Sicht abnimmt. Oben auf der Felsenebene sehen wir einen vereinzelten Papageitaucher, immerhin von ganz nah. Dann drehen wir um, und beeilen uns, um nicht zu nass zu werden. Doch ... wir werden recht nass.


In Vik i Myrdal gehen wir ins Café der Lavashow. Ein sehr leckeres warmes Getränk für jeden, und die nassen Regenklamotten kommen in einen speziellen Trockenraum. Wir lassen uns die Lavashow erläutern und buchen die Tickets für 20 Uhr. Die Show ist gut gemacht. Der Inhaber und Präsentator führt ein, und zeigt schon jetzt seine Begeisterung für das Thema. Er hat diese Show durch Austausch mit Lava-Forschern ermöglicht, nachdem er beim Fimmvörduhals-Vulkanausbruch Lava wie in einem Wasserfall fließen und stürzen sah. Nach einem nicht zu langen, aber informativen Film, inklusive der Geschichte seines Vorfahren beim letzten Ausbruch des Katla unter dem Myrdaljökull beginnt die echte Show. Flüssige Lava fließt über eine Rampe in das Halbrund des Zuschauerraums. Sie leuchtet, wie wir das aus Filmen kennen. Und sie fließt langsam auf ihrem Lavagesteinsbett. Es sind etwa 5kg Material. Nun beginnt die Hitze uns zu erreichen - T-Shirt reicht. Und der Abkühlprozess. Nun zeigt der Inhaber die Eigenschaften der Lava, nimmt Teile davon mit einer Stahlstange hoch, zeigt, wie sich so Lavatunnel und Lavahöhlen formen, und welche Eigenschaften das abkühlende Gestein sonst so mit sich bringt. Die erkalteten Platten zerstößt er selbst mit der Stange, und lässt dann junge Zuschauer das Gleiche tun. Alle diese Formen sehen wir in Island. Im Raum mit dem Lavaofen - und unseren trockenen Regensachen - dürfen wir uns die Grundlage anschauen; hier wird die Lava flüssig gemacht. Eine beeindruckend anschauliche Show! Und ein netter Typ!


Wir nehmen uns anschließend ein Zimmer im Hotel Katla für zwei Nächte. Hier nutzen wir sofort die Sauna, dann noch kurz den Hot Tub. Das ist ein angenehmer Abschluss des trotz Regens ereignisreichen Tages.


Der erwartete Regentag. Also ein gemütliches Frühstück am reichhaltigen Buffet. Die VISA Card wurde gehackt, die telefonische Bestätigung der Bank beruhigt und nach einer nicht autorisierten Buchung, die sofort rückerstattet wird. Eine andere Kreditkarte ist verfügbar, zum Glück, so bleibt alles in Ordnung.


Im Hot Tub unterhalten wir uns nett, zuerst mit einem deutschen Paar auf Hochzeitsreise, dann mit einem Isländer, der mit seiner Familie von einem Wanderurlaub in den Westfjorden umgebucht hat auf den Süden - wenigstens ab morgen - mit besserem Wetter. Tatsächlich wird wohl in Isafjördur der Campingplatz wegen starken Regens in diesen Tagen evakuiert.


In Vik i Myrdal gehen wir essen, fahren dann bei wenig Regen zum Black Beach. Als erstes beeindruckt uns die starke Brandung. Die Warnungsschilder vor Sneaker Waves nehmen wir ernst. Dennoch schauen wir uns die schicke Basalthöhle am Strand an. Wir gehen auch ein Stück um die Ecke. Tolle Basaltformen und noch eine Höhle auch hier. Die Wellen haben wir immer im Blick, keine überrascht uns.


Zu anderen Aktivitäten haben wir bei diesem Wetter keine Lust. Wir chillen noch im Hotel, gehen in die Sauna und lassen den Tag ausklingen.


Heute ist es bedeckt, aber trocken. Nach dem Buffet-Frühstück schauen wir nochmal am Dyrholaey nach Papageitauchern, doch es sind nur sehr wenige zu sehen, kaum vom Weg aus.


Wir fahren nach Thakgil zur Wanderung, die uns aus dem Tal mit dem Campingplatz herausführt. Von oben sehen wir ins hübsche grüne Tal hinab. Weiter in der Höhe wird es kühl, ein steifer Wind bläst uns entgegen. Doch wir kämpfen dagegen an und erreichen die Moränenlandschaft, von der aus wir zunächst rechts hinunterblicken auf den imposanten lang auslaufenden Gletscherarm. Hier ist der Wind etwas abgeschirmt, so dass wir geschützt picnicen.


Weiter links gehen wir dann näher und näher an einen fantastischen Canyon heran. Oberhalb hängt der Gletscher Höfdabrekkajökull. Aus ihm stürzen einige Wasserfälle auf den darunter geformten Gletscher mit seiner Aschebedeckung. Die Wasserfälle, die von unserer Seite hinabstürzen wollen, werden vom Wind vollständig nach oben geweht. Mit diesen unglaublichen Bildern sind wir eine ganze Weile in der Kälte, dem Wind und ab und zu dem fliegenden Wasserfall gebannt. Der großartigste Gletscher!!!


Im Auto wird uns wieder warm. Wir essen in unserem Hotel Katla Fisch und Lamm und fahren dann in den Osten weiter. An der Straße 208, die ins Hochland nach Landmannalaugar führt, finden wir einen Schlafplatz. Für uns wird es weiter an der Küste nach Osten gehen.

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