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Ostfjorde

Nach dem Frühstück in der Nähe von Egilsstadir bei freundlichem Wetter melden wir uns für einen Ausritt in den Ostfjorden an. Wir haben in Neskaupstadur noch Zeit für die kurze Wanderung zur Paskahellir. Diese Lavahöhle ist direkt am Meer gelegen und hat eine ausladende halbrunde Öffnung.


Die anderen Teilnehmer unserer Reitgruppe, 6 Dänen, werden schon ausgerüstet, als wir ankommen. Unsere Führer sind Toddi und seine Tochter. Antjes Pferd heißt Haukur (Falke) und Haralds Sproti, natürlich typische Islandpferde. Über die gemischt grüne und ruppige Landschaft geht es an den Fluss, über eine Straßenbrücke auf die andere Seite und dort weiter flussaufwärts. Toddi erzählt, wie er mit der Familie im September die Schafe von den Bergweiden holen. Außerdem erfahren wir, welche Islands Blume Nr. 1 ist, und welchen Wasserfall er wählen wird, wenn die Isländer in Kürze in dieser Kategorie ihren Liebling küren. Auf dem Rückweg durchqueren wir den Fluss. Die Pferde waten bis zum Bauch im schnell fließenden Wasser. Wir müssen die Füße an der Seite hochwinkeln, und doch werden sie ein wenig nass. Der Tölt, der Islandtrab, ist flott, aber holpriger im Sattel als es bei der Beobachtung schien. So kommen wir zügig wieder auf die Heimatweide, und die Pferde bekommen je ein Stück Zucker von den Reitern und Reiterinnen.


Unser Picnic nehmen wir am Meer neben der Lavahöhle Paskahellir ein. Dann fahren wir in den nächsten Fjord nördlich, den Mjörfjordur. Das bedeutet 20km von der Ringstraße auf einer Schotterpiste über einen Pass zum Fjord zu fahren. Von oben ist der Blick auf den Fjord am schönsten. Unterwegs liegt ein ATV im Graben, die Gruppe steht in der Nähe, wohl keine Verletzung. Für uns braucht es solche Geländespaßgefährte nicht zu geben, aber gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Am Meer liegt ein schick rostiges Wrack, aber länger wollen wir nicht verweilen, weil wir noch weiter nach Bakkagerdi wollen.


Die Fahrt zieht sich über Schotterabschnitte lang hin. Am Ziel begeben wir uns gleich zum Vogelfelsen Hafnarholmi. Hier staunen wir über Tausende Papageitaucher, die im Flug und auf dem Gras wunderbar zu beobachten sind. Auch auf dem Meer sehen wir viele schaukeln. Hier können wir uns nur schwer losreißen, als das Licht schwächer wird. An unserem Schlafplatz bei einem Wanderweg kochen wir heute sehr spät.


Es ist bedeckt in Bakkagerdi. Wir wandern trotzdem nach dem Frühstück los. Die Runde soll uns durch die bunten Berge führen, die wir am Vorabend noch in schönem Licht bewundern konnten.


Leider zieht kurz nach unserem Start Nebel heran. Wir gehen noch ein Stück in der Wolke weiter, dann drehen wir um. Von den Papageitauchern am Hafnarholmi lassen wir uns aufmuntern. Dann versuchen wir noch eine Wanderung in die nächste Bucht Brunavik. Doch auch hier zieht Nebel herein auf dem Weg über den Pass. Besserung ist nicht in Sicht, so dass wir auch jetzt wieder umdrehen und mit dem Auto zur Innri Hvannagil, einer Schlucht mit bunten Felsen und einem Wasserfall fahren. Hier bleibt es trocken, auch während des Picnics in dieser hübschen Umgebung.


Am Storurd, der nächsten beeindruckenden Felsformation hat es sich richtig zugezogen. Hier lohnt es heute nicht einmal auszusteigen. Auf der Fahrt regnet es leicht. An den Raudanes ist es ein wenig heller. Wir wandern zu diesen Felsen an der Meeresküste. Doch dann gehen wir auf dem kurzen Hinweg zurück und fahren wieder durch Regen zu unserer Unterkunft Keldanes bei Asbyrgi. Hier kochen wir uns etwas und legen uns dann ein Weilchen in den Whirlpool, der zum Glück in einem kleinen Haus eingerichtet wurde. Morgen soll das Wetter besser werden.

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