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Kjölur

Nach dem Regen in der Nacht stehen wir gemütlich auf und frühstücken an einem Parkplatz am Meer. Auch heute findet sich kein Reifen in den richtigen Maßen in Blönduos und weiterer Umgebung. Wir spazieren hier noch eine Runde auf einer kleinen felsigen Flussinsel mit zeitweise schönem Blick in die Schlucht.


Am Nachmittag biegen wir auf die Straße 35, den Kjölur, ein, fahren also durchs Hochland in Richtung Gullfoss im Süden. Die ersten Kilometer sind geteert, dann kommt ein Abschnitt mit Schotter, noch eine geteerte Passage, bevor es auf Schotter durch die Hochebene geht. Zunächst bleibt es gleichförmig, nicht so spannende Landschaft, 60 km/h sind auf dem Schotter möglich. Dann wandelt sich der Untergrund, wird lavaschroff.


Der Abstecher zum Geothermalgebiet Hveravellir ist nicht weit. Hier drehen wir eine Runde, lassen wieder die heißen Quellen mit Dampf und Farben auf uns wirken. In der Gastwirtschaft essen wir Fisch und Lamm als Auflauf, auch lecker.


Der nächste Abstecher führt über schrofferen Belag nach Kerlingarfjöll und noch schroffer weiter ins Hveradalur. Hier sind wir nach kurzer Zeit allein und gehen durch dieses fantastisch bunte Geothermalgebiet. Jeder Hügel ist farbig und individuell. An den Hängen und in den Tälern dampft und brodelt es. Grün weiß orange gelb rot braun, die Augen wandern erfreut über die Landschaft. Als wir auf einem höheren Abschnitt der Runde sind, zieht Nebel herein. Haben wir nun die Zeit gut genutzt? War's das? Nein, auf dem niedriger liegenden Part lichtet sich der Nebel, und wir genießen wieder alle Farben. Mit einem abschließenden Snack in diesem bunten Tal wird es schon Recht spät. Für Fotos ist es zu dunkel, aber den Weg sieht man um 23 Uhr noch ohne Probleme. Ein Stückchen fahren wir noch auf dem Kjölur, dann schlafen wir. Der Mond scheint in dieser Nacht, was wir wegen der schwachen Dunkelheit bisher noch nicht erlebt haben.


Das Frühstück genießen wir in der Nähe des Gullfoss. Die Schotterstrecke haben wir wieder ohne Reifenpanne (und ohne Ersatzreifen) hinter uns. Wir erreichen auch heute, am Feiertag, keinen Reifenhändler mit passendem Vorrat. Wir stoppen noch am Foxi Wasserfall und machen uns dann auf den Weg nach Landmannalaugar.

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