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Costa Brava auf dem Cami de Ronda

Tag 1: Flug nach Barcelona und Wandern von Blanes nach Canyelles

Zu Ferienbeginn haben wir den Vorabend-Checkin genutzt, allerdings mit beträchtlicher Wartezeit. Jetzt am frühen Morgen sieht es recht entspannt aus bei den Schaltern, auch die Sicherheitskontrolle ist zügig abgewickelt. Wir können die Zeit noch nicht direkt am Gate verbringen, weil der Flug nach Antalya noch nicht weg ist. Der Flug ist pünktlich, das Gepäck kommt in Barcelona auch bald auf dem Band zu uns. Doch der Bus nach Lloret ist trotzdem schon weg. Also nehmen wir den Zug ins Zentrum und von dort den nach Blanes. Mit uns fahren unter anderem Zuschauer eines Triathlons, der heute in Calella stattfindet.

 

Rucksäcke auf und los, so übersehen wir quasi den Bus, der nach Lloret fährt; wäre eigentlich besser gewesen. Wir gehen erstmal den recht weiten Weg (30 min) an den Strand von Blanes, Den besten Weg haben wir nur als Beschreibung in einem Wanderführer, und einen inoffiziellen GPS Track zur Ermittlung der Höhenlinien des Führers, doch der ist nicht immer unsere erste Wahl. Schon aus Blanes heraus nehmen wir jeweils die hübschen Wege, die sogar als Cami de Ronda ausgewiesen sind. Wir gelangen an die Cala San Francesc und auf Treppen über den ersten Hügel zur Platja de Treumel. Hier ist unser Picnic dran, auf Steinen an der rechten Seite, aber trotzdem nicht ungestört. Auf dem GR92 geht es weiter zur Platja Fenals, am ersten Castell vorbei zur Platja de Lloret. Hier sieht es sehr bebaut aus, Strand und Ort für viele Menschen. Doch der Spar hat geschlossen. An einem weiteren Castell vorbei wandern wir zur Cala d'en Mons und zu den Frai de sa Tortuga. In Canyelles gehen wir bis zu einem Restaurant in der Cala und essen dort. In der Nebenbucht Cala des Rajols bauen wir im Dunkeln das Zelt auf und verbringen eine ruhige erste Nacht.


Tag 2: Canyelles - Tossa de Mar

Kurz nach 8 Uhr weckt uns Baustellenlärm; der Effekt der Nebensaison. So bauen wir zügig ab und wandern auf dem Cami de Ronda zur Cala Marisco, klein und abgelegen - so haben wir uns die Buchten auf dieser Wanderung ausgemalt. Hier frühstücken wir und nehmen ein Bad im Meer, bevor wir wieder auf und ab wandern. Von unserer Sommerwanderung durch die Pyrenäen fühlen wir uns gut trainiert, und dennoch ist es hier an der Küste auch anstrengend. Nach der Platja de Portopi geht es durch einen Tunnel. Am Platja de Garbi de Llorell baden wir noch einmal, denn es ist warm und ein anstrengendes Stück steht uns bevor. Hinter Santa Maria de Llorell wird der Cami de Ronda ein Pfad, an einem steilen Stück sogar mit Kette für die Aufstiegsunterstützung. Die Küste ist felsig und rauh und ab und zu führt der Cami über die Steine, dann wieder erhöht durch die Büsche an den höheren Felsen vorbei. Einmal verpassen wir die Abzweigung und gehen durch dichten Bambuswald ... und wieder zurück. Nun gelangen wir an einen Aussichtspunkt und der Pfad wird einfach, Ausflügler aus Tossa de Mar kommen uns entgegen und schon blicken wir auf diese hübsch gelegene kleine Stadt. Wir erreichen den Ort an einem Burgturm. Der Strand zu seinen Füßen liegt fast schon im Schatten. In Tossa essen wir und kaufen ein, nur Gas für den Campingkocher haben wir noch nicht bekommen. Auf dem Cami de Ronda geht es aus der Stadt heraus. An einem schön über der Küste liegenden Pinienhain beschließen wir, hier zu zelten. Oben mit der Aussicht klingt der Abend gut ein, doch gegenüber des Zeltplatzes ist auf dem Aussichtspunkt an der Straße noch zu lange Unruhe. Die Nacht verläuft dann aber ruhig.


Tag 3: Tossa de Mar - Cala Urgell

In unserem schönen Pinienhain nahe Tossa de Mar kommen morgens ein paar Läufer vorbei, nicht weit entfernt beginnt jemand zu hämmern. Wir nehmen trotzdem unser Frühstück mit dem schönen Ausblick ein. An dem Aussichtspunkt an der Straße sprechen wir mit einem Radler. Das Auf und Ab des Wanderwegs setzt sich fort. Wir wagen auch kleine Abstecher, wenn uns ein Trampelpfad zu einem Vorsprung lockt wie oberhalb der Cala Saint Jaume. Hinunter geht es zur Cala Bona und später wieder zur Cala Pola an einem Campingplatz. In der Nebenbucht finden wir ein ruhiges Fleckchen und nehmen ein Bad, bis eine russische Frau mit ihrem Sohn aus dem Wasser heraus Unruhe verbreitet. Nun folgt ein Abschnitt, den wir ganz anders gehen als vom Wanderführer vorgeschlagen. Der Weg hoch und weit entfernt von der Küste erscheint uns wenig attraktiv. Wir suchen nun erstmal unseren Weg an einer Hotelanlage entlang zur Cala Giverola hinunter. Von dort aus geht es wieder hoch zur Straße und ein kurzes Stück auf ihr entlang. Am nächsten Ort gehen wir durch den Ort zum Strand Cala de Salionc und machen auf den Felsen links vom Strand eine Picnicpause. Es sind so schöne Farben, die orangen Felsen und die Wasserfarbe in herrlicher Sonne. Wieder hoch zur Straße über einen Bach und an diesem entlang durch hübsches Buschwerk hinunter zur Platja de Vallpresona. Nun wandern wir über Steine und größere Felsblöcke direkt am Wasser entlang. Ein steileres Stück abwärts ist mit einem Seil ausgestattet für die wenigen Leute, die diesen Weg an der Caleta de Concagats gehen. Hier baden wir, nicht weiter gestört von zwei FKK-Besuchern. Eine Bucht weiter am Platja del Senyor Ramon nehmen wir noch ein Bad, bevor es zurück geht in die Zivilisation. An der Platja dels Canyerets gibt es für uns 2 Doraden. Danach gehen wir nochmal hoch zur Straße und nach einem kurzen Stück wieder auf einem kleinen Pfad hinunter zur Cala Urgell. Hier müssen wir einen ebenen Platz auf dem Steinstrand ein wenig für unsere Zeltgröße präparieren, dann lassen wir den Abend zufrieden ausklingen.


Tag 4: Cala Urgell - Castell d'Aro

An diesem strahlenden Morgen gibt es einen wunderschönen Sonnenaufgang. Beim Frühstück an der Cala Urgell wird es schon sehr warm, also baden wir, bevor wir auf dem steinigen Untergrund und zwischen Felsen hindurch zur Cala d'en Bosc aufbrechen. Von dort geht es den Waldhang hinauf in eine kleine Siedlung. An deren Ende führt ein Weg, aber nur der richtige, an den Strand hinunter. Zäune und Absperrungen schützen einige Areale. Für uns geht es vorbei an einer Tanzenden und auf der steinigen Küste Comal d'en Toni wieder in Richtung Sant Feliu de Guixols. Nun eilt die Frau an uns vorbei und ruft immer wieder in den Himmel - sind es Beschwörungen? Wir versuchen mit einem Bad, sie ziehen zu lassen. Das Bad ist prima, doch schon bald kommen wir wieder an der Frau vorbei. Sie verhält sich nun ruhig, ok. Nun folgen steile Abschnitte, die sogar mit Seilen ausgestattet sind. In einem Vorort von Sant Feliu de Guixols kaufen wir frisches Brot und finden wenig später nach der Strandpromenade wieder oberhalb einen Picnicplatz mit schöner Aussicht nicht weit vom Klettersteig, der hier an der Steilküste angelegt wurde. Weiter geht es auf bunten Küstenfelsen zur Platja de Sant Pol und auf einem hübschen Weg unterhalb des Ortes um ein Kap herum zur Platja de sa Conca. Um den Hafen herum wandern wir nun zum Platja d'Aro, einem Strandort mit unzähligen unschönen Hotel-Hochhäusern. Hier ist fast nichts los, nichts offen. Nach dem langen Strand folgt wieder ein hübscher Küstenweg unterhalb der Häuser. Ein Abstecher hinauf führt uns in ein Tapas Restaurant; die Bratpaprika sind wieder lecker. Hier in Castell d'Aro finden wir am Puget de la Cadira auch einen Zeltplatz.


Tag 5: Castell D'Aro - Llafranc

In der Nacht regnet es ein wenig, doch zum Frühstück ist es trocken und die Sonne kommt heraus. Auf sehr schönem Cami de Ronda direkt an den Küstenfelsen entlang geht es zum Anfang des großen Strandorts Palamos. Hier ist es noch ruhig; wir genehmigen uns heiße Getränke, denn noch konnten wir ohne Gaskartusche nicht kochen. Nach einem kleinen Einkauf bei Spar finden wir die Ferreteria, die uns Gas verkauft. Mit einem frischen Brot vom Bäcker geht es weiter über den Hafen hinaus aus Palamos. Hoch über dem Meer machen wir unsere Picnicpause. Der Wind treibt uns weiter. Nach der Platja de la Fosca führt der Cami de Ronda an einem kleinen Castell vorbei zu ein paar hübschen Häusern am Meer, s'Alguer. Hier kommt Antje mit ein paar Männern ins Gespräch. Am Platja de Castell nehmen wir wieder ein Bad, müssen allerdings einen Platz mit Entfernung zu einer sehr lauten Familie einnehmen. Der Cami de Ronda bleibt sehr schön und führt an weiteren kleinen Buchten vorbei. Am Cap Roig müssen wir oberhalb des Jardin Botanico herumgehen, Wenig später sehen wir ein Ensemble aus Mobiliar, einer großen Ernie-Puppe und einer Katze am Rand eines Strands. Durch ein Loch im Felsen geht es von einer Bucht zur nächsten, dann mal wieder steil hoch. In Calella Palafrugell essen wir Tapas. Danach finden wir in Llafranc eine kleine Aussichtsplatform unterhalb des Weges, wo wir gut zelten können.


Tag 6: Llafranc - Begur

Die Nacht an diesem ungewöhnlichen Zeltplatz auf einer Aussichtsplattform unter hübschen Pinien bleibt es ruhig. Zum Frühstück gehen wir aber aus Llafranc heraus am Faro vorbei und kochen dann mit Blick auf die Cala de Gens unsere Heißgetränke. Auf dem Cami de Ronda geht es weiter zur Cala Pedrosa, wo schon einige Wanderer anzutreffen sind. Auf und ab wandern wir nun nach Tamariu, auch ein hübsches Örtchen mit lebhafter Taucheraktivität. Es regnet ein wenig, wir warten bei einer Cola ab. In Aiguablava entscheiden wir uns gegen einen Restaurantbesuch, lieber im Trockenen weiter; die Wolken hängen tief über den umliegenden Bergen. An der Cala Fornells auf hübschem schwarzen Sand machen wir noch eine Pause und buchen wegen des anstehenden Regens ein Zimmer in Begur, bevor es hoch zur Serra Aguirdia geht. Nun schlagen wir den Weg in Richtung Sa Toma ein, ein Schlenker an der Küste entlang, bevor wir nach Begur wandern? Nein, der stärker werdende Regen lässt uns umkehren und den direkten Weg nach Begur nehmen. Die Rezeption des Hotel Hanoi ist in einer anderen Straße ein paar Hundert Meter entfernt. Na gut, es klappt alles, und wir genießen nicht nur die Dusche sondern auch ein deftiges Abendessen in der Stadt. Es regnet nicht stark, aber beständig.


Tag 7: Begur - Cala Ferriol

Nach dem gemütlichen Start mit Frühstück im Hotel regnet es stark. Ein bisschen hektisch ist es, bis wir im Bus nach Toroella de Montgri sitzen. Das Busticket mussten bzw. konnten wir nicht in der Touristinfo kaufen; es ging doch auch im Bus. In dem Ort haben wir noch Zeit für einen Einkauf, bevor uns der nächste Bus nach L'Estartit bringt. Es regnet nur noch ein bisschen. 


Vielleicht schaffe ich auch in ein paar Monaten noch, mich mithilfe der Fotos an die Tage zu erinnern. Wegen größerer Vorbereitungen fließt momentan meine Zeit in die Zukunft.

Bis dahin nur ganz kurz die weiteren Stationen:

Tag 8: Cala Ferriol - Aiguamolls de l'Emporda

Tag 9: Aiguamolls de l'Emporda - Roses Els Falcones

Tag 10: Roses Els Falcones - Cadaques

Tag 11: Cadaques - Refugi de la Confraria

Tag 12: Refugi de la Confraria - Cala Tavallera

Tag 13: Cala Tavallera - Port de la Vall

Tag 14: Port de la Vall - Colera - Figueres

Tag 15: Figueres - Barcelona - Rückflug

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