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Südafrika - Kruger Nationalpark

In den Kruger Nationalpark fahren wir am späten Vormittag. Auf den geteerten und den Schotterstraßen fährt man hier selbst die Safaris. Als erste Unterkunft haben wir eine Hütte im Letaba Camp gebucht. Auf dem Weg dorthin nehmen wir vom Phalaborwa Gate die H9 und so gut wie alle Abstecher. Antilopen sehen wir schnell und oft, meist Impalas. Am Sable Dam stehen sie nah an der Straße. Dort können wir aussteigen, sehen aber zu dieser Zeit keine weiteren Tiere. An der H9 geht eine kleine Gruppe Elefanten. So nah haben wir sie noch nie gesehen, aber gestört werden sie durch uns nicht. Am Masorini Picnic Platz bekommen wir von einem Guide Wissenswertes über die Menschen an diesem Ort erzählt. Zum Start verschwindet eine kleine Antilope auf den Felsen. Über uns kreisen zwei Adler. Auf den Water Loops sehen wir noch zwei Wasserbüffel. Dann erreichen wir Letaba. Dort setzen wir uns mit Getränken auf die Terrasse des Cafés. Ein Marabu ist am Fluss zu sehen.


Bevor das Tor des Camps schließt, wollen wir noch eine Runde drehen. Warzenschweine, Flusspferde, eine Riesentrappe und kurz vor der Rückkehr noch eine Hyäne, die locker über die Straße trottet und im flachen Busch verschwindet. Auf der Nachtfahrt des Camps sehen wir einige Hyänen, Impalas, Eulen und Springhasen. Insgesamt am ersten Tag schon einige Tiere.


Auf dem Weg zum Mopani Camp sehen wir früh morgens Krokodile am Fluss liegen, sehr imposant. Giraffen und Gnus sind neue Entdeckungen. Nicht jeder Abstecher bringt wirklich etwas, naja. Im Mopani Camp starten wir nach schnellem Mittag verspätet zu unserem dreitägigen Lonely Bull Bushwalk, weil die Guides und das deutsche Paar, das mit uns wandert, noch nicht bereit sind. Mit dem Aussichts-Jeep werden wir zum Start der Wanderung gefahren. Heute gehen wir nur eine Stunde durch den Busch, bekommen von den Guides Dennis und Wussu mehr Anweisungen als Informationen, schlagen dann am Rand eines trockenen Flussbetts unsere Zelte auf und kochen unser Abendessen - jeder für sich. Auch für die Nacht gelten strikte Anweisungen, schließlich sind wir ja im Busch. Doch keinerlei Tiergeräusche in der Nacht sind schon enttäuschend. Die Guides zeigen uns die Spur eines männlichen Löwens - aus der vergangenen Nacht ?


Am zweiten und dritten Wandertag ändert sich nicht viel. Die Strecken sind kurz, Tiere sehen wir nur von Weitem. Eine Leopardenspur unter einem Baum immerhin, ein Insekt mit der Bezeichnung Aneisenlöwe bzw seine trichterförmigen Fallen. Da kommen Ideen und Wünsche auf, die von den Guides recht unfreundlich abgewiesen werden. Interessante Information ist zum Beispiel eine Seidenameise am Boden, eine nicht flugfähige Wespenart, die schmerzhaft beißt. Die Über- und Durchquerung des Letaba Flusses ist das Aufregendste. Flusspferde in der Nähe werden als Gefahr betrachtet und daher nicht lange beobachtet. An unserem Zeltplatz können wir Wasser holen und auch ein wenig baden. Doch am dritten Tag beginnt Wussu gerade, Wasser zu schöpfen, als plötzlich ein kleines Krokodil, etwa 2 m lang, neben ihm aus dem Wasser schnellt und nach ein paar Schritten an Land ein wenig flussabwärts wieder im Wasser verschwindet. Dennis hat sofort das Gewehr im Anschlag, muss aber nicht schießen. Wir 4 sind erschrocken, stehen ebenso nah an dem Geschehen. Etwas später baden wir dann doch entspannt. Bei der Hitze tut es einfach gut. Am Abend zeigen wir die Braldu-Querung von Antje. Spannende weitere Tierbegegnungen bleiben aber aus.


Der letzte Tag ist, wie vermutet, kürzer als angekündigt. Nach 45 Minuten Wanderung werden wir um 8:15 Uhr eingesammelt und sind deutlich vor 10 Uhr kühl geduscht im Mopani Camp. Von hier fahren wir nach einem weiteren Besuch des Cafés ins Olifants Rest Camp. Loops und Wasserstellen bringen heute keine neuen Tiere vor unsere Augen. Kurz vor Gate Schließung um 18 Uhr erreichen wir unser Camp. Hier gibt es Abendessen im Restaurant, und danach setzen wir uns so um, dass wir die Live-Übertragung vom Finale der Rugby-Weltmeisterschaft Südafrika gegen Neuseeland anschauen können. Die Springboks genannten Südafrikaner legen gut los und führen zur Pause 12:6. Neuseeland gehört die zweite Hälfte. Mit etwas Pech gelingt den Springböcken kein Punkt, aber die Neuseeländer scheitern in der Schlussphase auch bei ihren Versuchen, so dass das Spiel glücklich 12:11 endet und nur zwei Neuseeländer neben uns enttäuscht sitzen bleiben, während alle anderen im voll besetzten Raum abklatschen oder sich umarmen. Unser Guide Dennis ist nicht zu sehen, obwohl wir uns quasi verabredet hatten, nunja.


Vom Olifants Rest Camp starten wir früh in Richtung Skukuza. Wir sehen wieder Krokodile an Land, insgesamt viele Tiere. Später halten wir bei anderen Autos und sehen so einen Geparden. Er sitzt nicht weit entfernt im Gebüsch und frisst seine Beute. Gut zu sehen ist er, wenn er sich aufrichtet und sein blutiges Maul zeigt. Ein Abstecher bringt uns an einen Fluss, den gerade eine Herde Elefanten von der anderen Seite ansteuert. Sie kommen durch den Fluss und direkt bei uns die Böschung hoch. Ups, Rückwärtsgang rein, denn wir wollen nicht zu nah dran sein. Das ist auf dem ein wenig geschwungenen Weg gar nicht so einfach, Pflanzen bringen Warnsignale von der Fahrhilfe. Aber es funktioniert gut, die Herde lässt sich nicht stören und trottet schräg vorbei. Nur ein Tier hat schon mehrfach trompetet und wendet sich oben auf der Böschung angekommen zu uns um. Die Geste ist bedrohlich, also nochmal rückwärts, wenigstens ein kleines Stück, puh! Der Elefant dreht ab und macht seiner Herde weiter Unruhe, aber nicht mehr uns. Von diesem Schrecken erholen wir uns anschließend beim Picnic. Elefanten sind in der Lage, so einen Kleinwagen umzuschmeißen. Ruhiger geht es im weiteren Verlauf zu. Zwei Schlangenadler beim Fressen und einen Geier können wir sehr gut beobachten. Eine Giraffe ist von sehr nah zu beobachten, toll! So edle Tiere, und diese Vögel auf dem Hals. Der Night Drive ist eine echte Enttäuschung, volles Fahrzeug, nicht so inspirierter Guide. Allerdings ist das Erdferkel eine besondere Sichtung. Am nächsten Morgen auf dem Weg aus dem Park sehen wir Warzenschweine und Nyalas und natürlich viele Impalas. Dann ist fast eine ganze Woche Kruger Nationalpark vorbei und wir fahren in Richtung Drakensberge.


Unser Fazit: Löwe, Leopard und Nashorn fehlen, aber wir sind zufrieden mit den Tieren und den Möglichkeiten. Nur den Bushwalk würden wir nicht weiter empfehlen.

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