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Südafrika - uKhahlamba Drakensberge

Der Weg vom Kruger Nationalpark in die Drakensberge ist weit. Wir fahren bis Ermelo und werden dort herzlich empfangen. Das Abendessen im Spur, einer Steakhaus Kette, ist nicht so super, das Frühstück in der Unterkunft aber durchaus. So starten wir bei sehr niedrigen Temperaturen in die Berge. Wir haben eine Unterkunft in Phuthaditjhaba gebucht. Bei der Ankunft im Ort kommt ein wenig Sonne hinter den vielen Wolken hervor, die uns ermutigt, uns die Berge schon anzuschauen. Wir werden nach dem Bezahlen des Eintritts hineingelassen und fahren an schicken Felsen entlang. Doch hinter der nächsten Kehre sind wir in der Wolke. Auf der Strecke zur Witsieshoek Mountain Lodge liegt Schnee. Die Route weiter zum Sentinel-Parkplatz sieht sehr rau aus. In der Lodge fragen wir nach der Wanderung zum Amphitheater und dem Tugela Wasserfall, wo der seinen 968 m tiefen Sturz beginnt. Insbesondere interessiert uns das Wetter und der Schnee auf der Wanderroute. Wir sind uns mit der Dame an der Rezeption einig, dass es übermorgen besser aussieht als morgen. Südafrikaner kommen zur Zeit, um sich den Schnee anzuschauen. In unserer Unterkunft, der Twilight Lodge, essen wir Picnic zum Abend und frühstücken in der Sonne an der Lodge; an den Bergen hängen Wolken.


Wir fahren also aus dem Freestate nach Kwazulu-Natal zur Tugela Gorge. Der Weg auf der Straße ist ein großer Bogen um einen Stausee und braucht etwas weniger als 2 Stunden. Nach allen Formalitäten trotz Wildcard (= Flatrate) starten wir um 10 Uhr in Tendele. Auf dieser Wanderung sind wir nicht allein. Wir überholen eine kleine Familie und nehmen nach der Überquerung des Tugela mit nassen Füßen (also ohne Schuhe) einen Kraxelweg in der Schlucht und überholen so eine andere Gruppe. Dieser Abschnitt macht Spaß und gibt tolle Felsbilder. So erreichen wir die Chain Ladder, die Kettenleiter. Die "Notice" zur Sperrung nehmen wir nicht zu ernst, der Weg ist gut begehbar. Erst an einem Wegabbruch rätseln wir, ob wir weiterkommen werden. Ein Tunnel sollte noch kommen, aber hier enden der Weg wirklich. Wir picnicken auf einem hübschen Fels in der Schlucht und gehen zufrieden zurück. Den Abstecher mit einer weiteren Flussquerung lassen wir aus, leider. Etwas später klingen die Schilderungen von dort ansprechend. Man sieht noch mehr vom Tugela Wasserfall als sonst. Nunja. Die Querung mit nassen Füßen ist dieses Mal an mehr Stellen nötig, der Wasserstand ist höher. Am Parkplatz treffen wir unsere Mitstreiter vom Kruger Bushwalk, witzig! Dann geht es für uns zurück nach Phuthaditjhaba. Doch zuvor müssen wir ein Abendessen finden - nicht so leicht. Wir fahren einen kleinen Umweg nach Harrismith, sind mit dem Essen aber sehr zufrieden, ein sehr gutes Steak im La Familia. Auch ein kleiner Einkauf klappt noch vorher.


Noch einmal frühes Frühstück in der Twilight Lodge. Dann um 7 Uhr am Gate in den Royal Nationalpark. Dieses Mal bekommen wir den Hinweis auf die Uhrzeiten des 4WD-Shuttle von der Lodge zum Sentinel-Parkplatz: 7:30 Uhr. Also schnell und hoffen, dass es klappt. Auch die Rezeption hatte solche Infos vorgestern noch nicht gegeben. Jetzt scheint es zuerst, dass wir erst 9:30 oder 11:30 starten können, doch dann organisieren sie noch ein zweites Shuttle 4WD Taxi. Sehr gut! Wir wandern nach der sehr holprigen Fahrt um 8 Uhr natürlich nicht allein. Doch wir sind am schnellsten, erreichen trotz Abstecher zu einem Aussichtspunkt und ein wenig Wegsuche als erste die Kettenleitern. Über zwei solche langen Leitern geht es hinauf auf die Ebene. Kurz später gehen wir über den höchsten Punkt der Wanderung und anschließend flach hinab zur Abbruchkante und dem Tugela Wasserfall. Tolle Ausblicke genießen wir hier, nur kurz allein, dann beim Picnic sogar mit einem Paar aus Brüssel sehr nah. Wir gehen noch ein Stück an der Abbruchkante auf dem DSC (Drakensberg Sentinel Cathedral) Pfad - ach schade, das wäre eine schöne Mehrtages Wanderung, nur zu schwierig mit dem Transfer. So bekommen wir noch weitere Blicke auf das Fels-Spektakel und den hohen (wirklich welt- höchsten?) Wasserfall. Im aufkommenden Nebel bzw Wolken an unseren Bergen starten wir den Rückweg. An der Kettenleiter treffen wir auf eine gut 30 Leute starke Gruppe, die hoch gehen, aus spanisch sprachigen Ländern. Der Transfer zurück zur Lodge klappt gut zusammen mit den Brüsselern, die sonst gern an Läufen teilnehmen. In der Witsieshoek Lodge essen wir gut, dann geht es ein wenig nach Süden.


Wir nehmen nun wieder die Fahrt um den Stausee in Richtung Süden auf uns. Auf der Fahrt ins Gebiet des Cathedral Peak biegen wir von der Straße nach Süden in Richtung Berge ab. Am Anfang dieser 45 km flattern in der Dunkelheit Heuschrecken um unser Auto, richtig viele. Im Didima Resort bekommen wir eine hübsche Hütte als Unterkunft, halb so teuer wie das Cathedral Peak Hotel nebenan, und mit besonderem Einsatz der Managerin, weil wir erst nach der Rezeptionszeit eintreffen.


Wir starten locker in der Ruhe dieses Resorts mit fast keinen anderen Gästen. Wir wandern eine große Runde zum Mushroom Rock, über Wiesen näher an die Abbruchkante der Berge heran und an den Wasserfällen Ribbon und Doreen zurück. Die Pilzform des Mushroom Rock ist wirklich schick, der Weg mit dem großen Bogen bringt keine neuen Aussichten, aber beim Picnic schauen wir nach doch 600 Hm von 2060 m auf die Abbruchkante mit ihren über 3000 m Höhe und einer Formation, die sich zurecht Orgelpfeifen nennt. Zwei große Wandergruppen mit Übernachtungs-Rucksäcken kommen uns entgegen - ob die voneinander wissen? Sie wollen wohl beide nicht über einen der beiden erreichbaren Pässe hoch aufs Plateau oder sogar weiter nach Lesotho, sondern in einem Camp vor dem Anstieg übernachten. Die beiden Wasserfälle sind hübsch und erfrischend. Auf dem letzten Stück des Rückwegs sehen wir noch eine Schlange, vermutlich eine Puffotter. Sie bewegt sich nicht (weg), so dass wir vorsichtig einen Bogen um sie machen. Im Cathedral Peak Hotel spricht uns das Buffet-Abendessen nicht an. Wir essen 'zuhause' im Didima Restaurant und gehen zum Abschluss des schönen Tages in die Badewanne.


Geplant haben wir unsere Tage in den Drakensbergen überhaupt nicht, aber nach dem ersten Tag in diesem abgelegenen Gebiet wissen wir, dass wir noch zwei weitere Nächte hier bleiben. Heute starten wir früh, denn wir wollen auf den Cathedral Peak wandern. Die Überquerung des Flusses gleich zu Beginn meistern wir nur mit nassen Füßen (barfuß). Dann steigen wir auf einem sehr schönen Wanderweg über die grünen Rücken der Hügelkette hoch, selten steil und immer weiter mit neuen Ausblicken. Die Sonne ist heiß, es ist diesig. Mit faszinierendem Wegverlauf geht es dann einmal steil zum Orange Peel Gap hinauf - tatsächlich hat hier jemand eine Orangenschale liegen gelassen - aber wer denkt sich so einen Namen aus für diesen schmalen Pass. Danach ist eine Snackpause fällig und es geht auf der anderen Hangseite weiter in Richtung Cathedral Peak. Eine Gruppe mit Guide kommt uns entgegen. Sie haben den Gipfel nicht gemacht, weil die Felsplatten von dem Regen der letzten Tage noch feucht sind. Vor uns ziehen nun starke Wolken auf, ein Donner ist zu hören. Unser pessimistischer Wetterdienst YR (.no) hat keinen Regen angekündigt, und schon gar kein Gewitter. An einem eigentlich schönen Rastplatz warten wir nun, was aus den ersten Regentropfen wird, und ob das Gewitter sogar über uns zieht. Doch, leider! Der Regen kühlt uns zu stark, das Gewitter ist immer in etwas Entfernung um uns herum. Nach über einer Stunde geben wir auf. Wir müssen ja auch wieder zurück wandern und erstmal warm werden. Eine Stunde später scheint wieder die Sonne, die Sicht ist nun klar. So genießen wir alle Blicke auf unserem Rückweg, ärgern uns nur ein wenig über den verpassten Gipfel, und haben am Abend nochmal Abendessen im Didima zur Belohnung für die immerhin 1300 Höhenmeter.


Den letzten Tag am Cathedral Peak nehmen wir das inklusive Frühstück im Didima, heute passt die Zeit und es ist gut. Als Wanderung vor der Abfahrt wählen wir die Rainbow Gorge. Nach ein wenig Strecke direkt vom Didima Resort aus erreichen wir die Schlucht. Zunächst geht es schlicht durch Wald, dann wird es enger und felsiger. Wir queren mehrfach den Bach, was aber auf Steinen immer trockenen Fußes geht. Und so kommen wir zur sehr engen Stelle mit dem eingeklemmten Stein, an dem der Pfad endet. Das war wirklich ein schöner Abschluss.


Nach einem Getränk am Didima Pool fahren wir los. Underberg ist unser Ziel. Nach kurzer Zeit wird es bedeckt, regnet, wird auch dunkel, und Google schickt uns von der Schnellstraße N2 auf kleinen Straßen weiter, weil es einen Unfall gegeben hat. Die Streckenführung ist im Nachhinein zweifelhaft, die Straßen aus Schotter und teilweise schlecht. Dann kommt ein von Schlamm überschwemmter Abschnitt, auf dem trotz sehr geringer Geschwindigkeit die Kontrolle über das Auto stark reduziert ist. Ein LKW am linken Rand ist dort von der Straße gerutscht und steht dort. Wir kommen haarscharf vorbei, touchieren aber mit dem linken Heck noch und reißen dabei fast unsere Stoßstange ab. Einige Hundert Meter weiter ist der Schlamm vorbei und wir halten an. Eine sehr nette Frau hält an und unterstützt mit Angeboten, während wir die Stoßstange wieder fest machen, puh, es klappt tatsächlich! In Underberg bekommen wir trotz allem noch eine hübsche Unterkunft (Under The Berg B&B) mit einer umsorgenden Gastgeberin. Ein gutes Ende einer schlechten Fahrt.


Auf den Sani Pass lassen wir uns fahren. Der Start mit Major Adventures verzögert sich bis kurz vor halb 10 Uhr. Die kleinen Stopps sind durchaus informativ zu Geschichte und Fauna. Wir sind zu siebt im Geländewagen. Den brauchen wir nur für die 8 km zwischen dem Südafrika-Grenzposten und der Grenze von Lesotho. Die Landschaft auf der Strecke ist schick, die steilen Felsen auf der rechten Seite (Nordosten) nennen sich zwölf Apostel. Oben an der Grenze und in Lesotho ist es eine Hochebene, 2876 m ist der Pass hoch. Auf der Ebene steuern wir das kleine Dorf Skiring an, bekommen die Sprache und ein paar Bräuche sowie die Hütte nähergebracht, von unserem Guide zusammen mit einer Frau aus dem Dorf. Sehr lecker ist das frische Brot, von dem wir ein Stück probieren dürfen. Dann geht es zurück in die Lodge auf dem Sani Pass, sie steht in Südafrika. Wir bekommen Lunch und einen tollen Ausblick hinunter auf den Weg, auf dem wir gekommen sind.


Nach dem Ausflug fahren wir nach Süden in Richtung Küste. Der Zwischenstopp erfolgt nahe der N2 zwischen Kokstad und Qumbu. Und von hier werden wir an die Wild Coast fahren.

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