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Südafrika - Gardenroute und Route 62

Von Chintsa aus sind wir schnell an East London vorbei. Hinter Port Elisabeth kommen wir auf den Abschnitt, der Gardenroute genannt wird. Jeffreys Bay war empfohlen, doch wir fahren noch weiter bis Nature's Valley. In dieser kleinen Siedlung von alleinstehenden Ferienhäusern bleiben wir zwei Nächte. Das Haus liegt zwischen dem Wald und dem Meer. Zum Abendessen haben wir vorher das Restaurant einer teuren Lodge angesteuert. Die Preise fürs Essen sind auch in so einem Haus angenehm.


Am Morgen frühstücken wir in leichtem Baumschatten, ein schöner Tag. Zum Start der längeren Rother Wanderung hier fahren wir ein kurzes Stück. Der Pfad führt uns an der Küste über die steinigen Uferbereiche. Es ist niedrige Tide, so dass wir alle Passagen gut gehen können. Mit unseren Knieverletzungen gehen wir langsam und schonend, freuen uns aber auch, dass wir uns auch auf diesem Terrain bewegen können. Einige andere Wanderer sind auch unterwegs, bis wir zur Mündung des Salt River gelangen. Hier müssen wir durch das ruhige oberschenkelhohe Wasser waten. Die Uferlandschaft hier ist wieder ganz anders und schön. Auf der anderen Seite geht es hoch zu einem tollen Aussichtspunkt. Leider ist es fürs Picnic zu früh. Der weitere Weg auf dem Rugpad hält leider nicht mit dem Auftakt mit. 2 Stunden geht es ohne Abwechslung durch Wald, selbst die hübschen grünbunten Grashüpfer gibt es hier nicht mehr. Wir kommen in die Salt River Schlucht. Der Fluss ist braun von den Gerbstoffen (Tannin), keine schöne Schluchtformation. Wieder oben auf der Runde ist es kein Wald mehr, aber Büsche verhindern die immer noch nicht interessante Aussicht. Erst kurz vor dem Ende freuen wir uns über einen Aussichtspunkt über Nature's Valley. Am Strand pausieren wir nochmal, dann belohnen wir unsere nicht durchweg belohnte Bewegungsübung mit einem Abendessen im Blue Rock Café.


Von Nature's Valley aus fahren wir heute nochmal nach Osten zum Storms River Mouth in den Tsitsikamma Nationalpark. Hier startet der höchst beliebte Otter Trail, der 5 Tage an der Küste bis Nature's Valley führt. Wir gehen den ersten Abschnitt bis zum Wasserfall Tchikama. Auch heute geht es viel über steinige Küste, einmal mit einer Treppe. Mit uns wandern viele andere, da müssen wir für Fotos warten oder tricksen. Am Wasserfall geht das, die weiteren Blicke an der Küste entlang enthalten meist Menschen. Für unser Picnic springen wir vom Weg über ein paar Steine näher ans Wasser und bleiben so ungestört.


An der Mündung des Storms River gehen wir noch zur Hängebrücke. Hier ist der Andrang auch recht hoch, so dass wir auf der anderen Seite noch höher und höher zu Aussichtspunkten gehen. Hier ist es ruhig und ein schöner Blick auf die Küste. Eine Bootstour würde den Tag abrunden, aber die gibt es heute nicht, hm.


Nun fahren wir wieder nach Westen, haben das A Whale Of A View B&B in Plettenberg Bay gebucht. Ein wenig einkaufen und Abendessen im Restaurant, ein insgesamt gelungener Tag.


Eine weitere Nacht können wir nicht buchen, aber wir checken nach dem Frühstück schon im Bowtie 57 ebenfalls in Plettenberg Bay ein. Dann fahren wir auf den Robberg, eine Halbinsel nahe dem Ort. Beim Einlass mit seinen Formalitäten bildet sich eine beträchtliche Auto-Schlange. Auf der Wanderung sehen wir entsprechend zu Beginn viele andere, aber zwischendurch sind wir auch allein. Auf der Nordseite kurz vor dem Gap, der schmalsten Stelle der Halbinsel, entdecken wir einen Hai, der an der Küste entlang schwimmt. Wir wählen die lange Runde über den Point Shack. Nach kurzer Strecke haben wir Aussicht auf den Platz, an dem sich die meisten Pelzrobben tummeln. Sie sind zu hören, manchmal auch zu riechen. Und es gibt viele Aktivitäten der Tiere im Wasser und an Land zu beobachten - mit Picnic. An der Spitze sitzen dann wirklich viele Tölpel (Shacks) auf den flachen Felsen am Wasser. Die Brandung stört sie nicht, der Wind schon ein bisschen. Eine sehr schöne Wanderung im weiteren Verlauf an der südlichen Küste entlang zurück. Auf das Eiland gehen wir auch ein paar Hundert Meter, doch der Wind lädt nicht zum Verweilen ein. Eine kleine Pause noch am Strand im Windschatten, dann zurück zum Auto, das mittlerweile fast das einzige ist. Im Barrington essen wir gut, wie so oft in diesem Land.


Am nächsten Tag kehren wir zum Schwimmen mit Seehunden an den Robberg zurück. Leider werden wir von unserem Veranstalter in die Tour eines anderen Veranstalters zugeordnet, eine Gruppe mit 16 Teilnehmern. Doch im Wasser mit Neopren, Schnorchel und Flossen ist das nicht so auffällig. Die Pelzrobben, die mit uns im Wasser sind, sind neugierig, schnell und verspielt. Das ist eine schöne Art, diese wilden Tiere sehr nah zu erleben. Es entstehen einige ganz besondere Situationen, Berührungen, Beobachtungen. Unser Veranstalter erlässt uns, nachdem wir die Zuordnung zu der Gruppe als Enttäuschung geschildert haben, den gesamten Preis, uih. Unsere Verletzungen haben auch diese Aktivität gut mitgemacht, doch bei der Rückkehr ins Boot stürzt Antje aufs Knie und Harald spürt die Rippe mit starkem Schmerz.


Die nächste Station ist Brenton On Sea, das an der Küste vor Knysna liegt. Wir werden herzlich empfangen, machen noch einen kurzen Gang auf dem nahegelegenen Pfad an der Steilküste und essen dann unten am Strand. Das Frühstück nehmen wir aber mit an die Steilküste und genießen diesen Tagesbeginn.


Nach dem Sturz auf dem Boot wollen wir Antjes Knie nochmal ärztlich begutachten lassen. Unsere Gastgeber finden eine Arztpraxis mit kurzfristig möglichem Termin in Knysna. Die Ärztin beruhigt uns mit ihrer Einschätzung, dass es langsam heilt.


Das Goukamma Camp ist nicht weit und hat noch ein Chalet für uns, prima. Wir trinken in der Nähe in einem kleinen Restaurant am Strand noch etwas und beziehen dann unsere Unterkunft. Eine kleine Wanderung startet mit einer handbetriebenen Fähre über den Fluss Goukamma und führt dann an den Strand mit seinen Dünen. Hier genießen wir unser Picnic und die Ruhe. In Buffel's Bay ist alles geschlossen, also fahren wir schnell zu dem kleinen Restaurant und haben Glück, weil sie das Zumachen für uns verschieben. Wir bestellen Sushi als Anerkennung, damit sie wenig Küchenaufwand haben. Sie verlassen ihr Restaurant noch vor uns. Also Abendessen ganz allein.


Kanufahren im Goukamma reizt uns nicht, wir fahren weiter nach Westen bis Wilderness. Hier gehen wir den halfcollarded Kingfisher Trail. Wieder ist es eine beliebte Wanderung, unterwegs durch Wald am Bach entlang, wenig Abwechslung und viel auf Boardwalks, was für den doppelten Stockeinsatz von Antje der blödeste Untergrund ist. Der Wasserfall ist aber schön und trotz anderer Wanderer bleibt eine ruhige Stimmung. Wir fahren dann weiter zum Kaaimans River. Hier essen wir eine Pizza und buchen einen Kayak. Die Tour, die man fahren kann, ist recht eingeschränkt. Wir paddeln zuerst in Richtung Meer, weil gerade ein anderes Boot zum Wasserfall gepaddelt ist. Als wir dorthin kommen, kommt uns eine große Gruppe entgegen, und zwei Boote sind noch dort. Wir genießen die Ruhe, den felsigen Talschluss mit Wasserfall und bekommen mit Geduld noch ein paar Minuten und Fotos allein. Eine hübsche Paddeltour.


Die Tranquil Shores Unterkunft und das Abendessen im The Girls (on the square) gefallen uns sehr gut. Und doch ziehen wir wieder weiter.


Nun kommt der Abstecher von der Gardenroute auf die Route 62, die durch die Berglandschaft führt. Wir starten früh und fahren ins De Hook Resort, wo eine Rother Wanderung eine 11 km Runde beschreibt. Am Gate werden wir schon darauf hingewiesen, dass die Wanderwege noch nicht gepflegt wurden und nur einer gegangen werden kann. Wir denken, dass es vielleicht nicht so schlimm ist und wir es probieren sollten. Nunja, nach 2 Stunden haben wir nur 2 km geschafft. Der Weg ist sicher seit Jahren nicht gepflegt worden und oft im fiesen Gestrüpp nicht zu erkennen. Wir kehren grummelig um, Harald vergisst und somit verliert seinen Stock, Suche ergebnislos. Kein guter Tag.


Wir setzen uns ins Auto und fahren auf den Swartbergpass. Die letzten 25 km sind Schotter, aber ohne Probleme zu befahren. Vom Pass aus steuern wir noch einen weiteren Aussichtspunkt auf der anderen Seite an, atmen hier durch und picnicken, und fahren dann besser gelaunt in unsere Unterkunft in Oudtshoorn.


Mit dem Auto fahren wir in die Seweweekspoort Schlucht, eine Schotterstraße durch eine wirklich hübsche Schlucht. Die Felsen ragen hoch mit unterschiedlichen Formationen. Leider hat man keinen einfachen Zugang zu einem hübschen Platz am Bach, so dass das Picnic noch warten muss. Wir kehren um und fahren nochmal durch die Schlucht zurück zur Teerstraße. Nächster Stopp ist Ladismith, wo wir eine kleine Wanderung über ein paar Hügel machen. Picnic am hübschesten Platz, dann auch hier den gleichen Weg zurück, der Rest der Runde sieht nach nichts Neuem aus.


Von hier drehen wir von der Route 62 wieder an die Küste ab. Gansbaai ist ein kleiner Ort östlich vom bekannteren Hermanus. Hier an der Küste kann man vom Land aus Wale beobachten. Wir essen im Oude Widhuis und haben am Abend ausführliche Unterstützung von Johann, unserem Gastgeber in der Villa Ocean Crest bei unseren Planungen für Namibia. Denn wir müssen jetzt buchen, wenn alles klappen soll.


Am Morgen parken wir am Küstenweg und halten Ausschau nach Walen. Doch heute und die nächsten beiden Tage ist Wind angekündigt. Ihr Vergnügen an der Meeresoberfläche haben die großen Tiere nur bei ruhiger See. Wir sehen tatsächlich keinen einzigen, nicht einmal Blas. Die großen Kormoranschwärme, die an der Küste entlang fliegen, und die Brandung an der tollen Felsenküste sind ein kleiner Trost. Wir parken nochmal weiter nördlich und gehen an der Küste zum Sinkhole, einem großen runden Loch mit Verbindung zum Meer, und oberhalb der Höhlen direkt am Meer. Hier laufen ein paar Gruppen herum. Daher gehen wir weiter auf den Strand. Der Abstieg ist nicht so leicht. Am Strand gehen wir ein ganzes Stück und suchen uns dann ein windarmes Plätzchen zum Verweilen. Wir gehen zurück zum Auto, vorbei am Gate - hier wollten sie also auch Eintritt, wenn man nah heranfährt. Unser Picnic machen wir dann auf einer Bank an der Cliff Street. Die Wolken sehen schon nach Regen aus. Auch sonst hat niemand hier heute Wale gesehen.


Wir fahren nach Hermanus. Hier laufen viele Touristen auf der Promenade herum. Aber auch hier kein Wal, nur ein paar Klippschliefer, die sehr an die Menschen gewöhnt sind, und ein Seehund im Wasser. Ein wenig unschlüssig wegen erster Regentropfen setzen wir uns nicht für ein Getränk, sondern fahren weiter nach Betty's Bay. Hier steuern wir direkt die Pinguine an. Leider sind wir trotz des unruhigen Wetters nicht allein, beobachten die Pinguine eine Weile, bevor der Regen stark wird. Wir buchen erst jetzt die Unterkunft, fahren dann den kurzen Weg nach Pringle Bay zum etwas zu feinen Abendessen, gut, aber auch ein wenig arrogant. Die Unterkunft Hidden Stream Cottage ist wieder einmal hervorragend.


Vor dem Frühstück fahren wir zu den Pinguinen und genießen es, sie im Sonnenschein zu beobachten. Nach dem Frühstück fahren wir in den Harry Porter's Botanical Garden. Hier gehen wir zum Disa Wasserfall und zum Leopard's Wasserfall, beide wirklich hübsch und beim zweiten am Ende etwas Kletterei. Eine große Gruppe kam uns entgegen, die wohl für uns auch den Zugang ermöglichte, sehr schön. 


In Kleinmond halten wir nochmal am Hafen und gehen an der Küste mit schicker Brandung entlang zur Palmiet Lagune. Von der Bäckerei nahe des Hafens nehmen wir uns sehr leckere Sachen mit ins Auto. Wir müssen nun zur Verlängerung unserer Automiete zu Avis nach Stellenbosch fahren.

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