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Oman - Hajar Gebirge 2

Von Sohar fahren wir nach Suhaylah wieder ins Landesinnere. Im Wadi Hayl parken wir und frühstücken an den Felsen. Hier ist die Landschaft vulkanisch geformt. Als wir an einem Haus halten und Antje Fotomotive anschaut, kommt die Familie gerade nach Hause und grüßt freundlich. Umgehend kommen sie mit kleinen Geschenken wieder raus - eine nette Überraschung. Auf einer Schotterstraße fahren wir in Richtung Al Sufayd weiter durch die Landschaft, bewundern schicke bunte Hügel und schauen uns einen trockenen Wasserfall mit schön orange-bunten Felsen genauer an.


Nun fahren wir zum Ain Sahban, einer warmen Quelle. Wir gehen ein kurzes Stück durch einen Wadi hin und staunen dann über den wundervolle türkise und weißen Wasserlauf, der durch Schwefelsäure entstanden ist, mit geringem Gehalt zum Glück. Wir laufen daran entlang bis zur Quelle, dann suchen wir uns einen hübschen Picnicplatz, allerdings bläst hier starker Wind.


Auf der Rückfahrt nehmen wir kleine Schotterstraßen um die bunten Felsen des Wadi Hansi oder Hensy herum. Eine schöne Idee, hierher zu kommen. Wir sind ganz allein. Als Zeltplatz nehmen wir das Bachbett am Wasserfall mit den bunten Felsen am Wadi Hayl, gerade breit genug und gut abgeschirmt gegen Lärm. Wir genießen den Abend.


Fürs Frühstück gehen wir ein Stück in den breiten Wadi Hayl. Als wir aufbrechen, kommen Ziegen zum Wasserfall.


Unser nächstes Ziel ist der Wadi Dham. Dafür müssen wir zunächst in Richtung Küste und dann durch die Berge in Richtung Ibri fahren. Wir wählen eine etwas längere Route durch Dörfer an Bergen entlang. In einem Dorf verfahren wir uns, weil an einer Moschee gerade viel los ist. Ein Hinweisschild zum Wadi Al Belad Dam folgen wir; es könnte ja hübsch sein. Doch wir finden nichts, was einen Hinweis rechtfertigt. Nunja, zurück zur richtigen Straße, durch die nun abwandernden Männer hindurch. 


Die Straße führt uns über ein kleinen Pass und dann im Tal zunächst an Al Ayn vorbei. Hier wandern wir kurz zu 5000 Jahre alten Grab-Steintürmen, die sogar zum Weltkulturerbe gehören - schick. 


Am Wadi Dham nehmen wir kurz die Straße oberhalb, doch es gibt keine gute Aussicht. Unten im Wadi Dham stehen ein paar Autos. Wir haben an diesem Freitag mit mehr Besuchern gerechnet. Wir gehen das mit schönen Felsen geformte Bachbett hinauf, wechseln von der rechten auf die linke Seite. An einem hübsch spiegelnden Tümpel kommt die schwerste Stelle. An einem Seil zieht man sich hoch, die Füße suchen Halt auf dem rutschbahnglatten Fels, und irgendwie klappt es. Etwas später wechseln wir wieder nach rechts, und der Weg führt etwas oberhalb an den letzten Gumpen entlang. Wir folgen der Kennzeichnung weiter und gehen so in weitem Bogen zurück hinunter. Hier ist die schönste Badestelle. Zwar fällt kein Sonnenlicht darauf, aber das Felsbecken mit leicht rieselndem Wasser aus darüber liegenden Pflanzen und Moosen ist zauberhaft. Wir sind allein hier und genießen die Paradies-Stimmung ausgiebig. Das rieselnde Wasser ist sogar teilweise warm; die Luft auch, kein Problem zu trocknen und dann das Umfeld noch weiter zu erkunden.


Eine nächste Gruppe ist zu hören. Es dauert noch ein wenig, aber sie kommen natürlich hierher, finden es auch hier am schönsten. Ein Paar aus Daun in der Eifel mit einem Elternpaar. Wir überlassen Ihnen den schönen Ort und gehen zurück zum Auto. Dort packen wir die Nacht-Ausrüstung und gehen wieder den Wadi hinauf. Zu Beginn kommen die Dauner entgegen und erzählen, dass man auf der rechten Seite etwas weiter oben problemlos gehen kann. Das ist mit dem Gepäck prima und klappt auch. Den Zeltplatz suchen wir uns ein paar Hundert Meter vor dem schönen Pool. Hier bemerken wir, dass wir fast alle verwendeten Heringe im Wadi Hayl vergessen haben. Aber gerade ausreichend viele für windarme Verhältnisse haben wir noch. Ein wunderschöner Platz in dieser Schlucht, und völlig ungestört.


Auch am nächsten Tag wiederholt sich der Genuss. Es ist zwar etwas kühl, aber trotzdem ein tolles Bad und Erkunden der Umgebung. Die Sonne erreicht den Pool nicht, daher gehen wir zum Trocknen und Wärmen in sonnige Bereiche. Auf dem Rückweg stoppen wir nochmal an einem Pool für ein paar schicke Sprünge. Etwas entfernt liegt eine recht lange tote Schlange im Pool. Ein herrlicher Besuch dieses wundervollen Ortes.


Um 13 Uhr machen wir uns vom Wadi Dham auf den Weg nach Wakan. Die Route führt zunächst zurück, dann aus der Ebene bei Rumaylah über eine holprige Schotterstraße durch ein fantastisches Tal zur Autobahn 10 nach Al Rustaq. Nach dem Einkauf dort geht es wieder in die Berglandschaft hinein. In der Ghubrah Bowl, der ebenen Schüssel, die im Süden von der Abbruchkante des Jabal Al Akhdar gebildet wird, finden wir einen einfachen Zeltplatz, von dem wir einen Fuchs vertreiben.


Am nächsten Morgen geht es früh nach Wakan. Das Wetter ist gut, die steile Straße in den Ort ist kein Problem. Wir parken vor der Abzweigung, auf der wir zurück kommen werden, und machen uns direkt auf den Weg. Der W24a aus dem Ort heraus ist sogar gepflastert. Er führt an einem Aussichtsturm vorbei, dann am Hang entlang immer weiter ansteigend. Ab und zu kraxeln wir mit Handeinsatz, aber der Weg ist seht gut instandgehalten. Und so kommen wir noch vor 11 Uhr auf die Ebene des Jabal Al Akhdar. Hinter dem windigen Durchstieg, geht es auf der anderen Seite nur ein wenig bergab, dann in einer Runde wieder aufwärts. Hier gönnen wir uns die Picnicpause. Etwas weiter genießen wir dann nochmal Sicht zu beiden Seiten, nun mit ein paar mehr Wolken und der staubigen Weitsicht. Der Weg hinunter nach Al Hadash ist wieder ein Wunderwerk. Der Ausblick aus jeder Höhe neuerlich fantastisch. Und jede steile Stufe wird doch einfach bewältigt.


Von dem kleinen Ort zieht sich der Weg zurück nach Wakan aber enorm. Ein entgegenkommender Wanderer wünscht "good luck", und wir verstehen es bei jeder Wegsuche wegen geringer Markierung. Dazu kommen zwei anstrengende Steigungen, die am Ende eines solchen Tages mühsam sind. Aus Al Qurah lassen wir uns gern mit nach Wakan zu unserem Auto nehmen. Wir essen noch im Ort und schlafen dann auf dem Zeltplatz von gestern unten in der Ghubrah Bowl. Morgen geht es zu Wüstendünen.

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